FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs
Im Streit um die Unabhängigkeit der spanischen Region Katalonien haben beide Seiten am Donnerstag weiter auf eine direkte Konfrontation zugesteuert. Die spanische Regierung will unter allen Umständen eine Abspaltung der reichen Region verhindern und droht deswegen mit Zwangsmaßnahmen. Regierungschef Mariano Rajoy reagierte damit am Donnerstag auf die Weigerung der politischen Führung in Barcelona, sein Ultimatum zu erfüllen und ausdrücklich auf die Bildung eines eigenen Staates zu verzichten.
Der Eurokurs wurde jedoch nur am Vormittag kurzzeitig unter Druck gebracht und fiel auf ein Tagestief von 1,1768 Dollar. Er erholte sich jedoch wieder und legte im späteren Handelsverlauf deutlich zu. "Bisher hat der Katalonien-Konflikt den Euro nicht nachhaltig belastet, sagte Thu-Lan Nguyen, Devisenexpertin bei der Commerzbank (Commerzbank Aktie). "Die Anleger gehen davon aus, dass es zu einer Einigung kommt, da eine Eskalation allen Akteuren schaden würde."
Das britische Pfund geriet zu allen wichtigen Währungen unter Druck. Der britische Einzelhandel hatte im September einen überraschend starken Dämpfer erhalten. Der Pfundkurs sank auf 1,1124 Euro, nachdem er im frühen Handel noch über 1,12 Euro notiert hatte. "An den Märkten wird zwar weiterhin erwartet, dass die Bank of England im November ihren Leitzins anheben wird", sagte Nguyen. "Die schwachen Daten haben jedoch die Erwartung bestätigt, dass dies ein einmaliger Schritt bleiben wird und die Geldpolitik sehr locker bleibt."
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