Eventuell bahnt sich in den USA der nächste Dieselskandal an. Nicht nur Volkswagen (VW Aktie), sondern auch Fiat Chrysler soll gegen US-Umweltgesetze verstoßen haben. Die Aktie reagierte prompt.
Nach Volkswagen ist in den USA ein zweiter großer Autobauer wegen möglichen Abgasbetrugs ins Visier der Behörden geraten. Der italienisch-amerikanische Branchenriese Fiat Chrysler stehe im Verdacht, bei rund 100.000 Dieselwagen die Emissionswerte von Stickoxiden gefälscht zu haben, teilte das US-Umweltamt EPA am Donnerstag in Washington mit. Es geht um Software zur Abgaskontrolle, die Fiat Chrysler gegenüber den Regulierern nicht offengelegt und so gegen Umweltgesetze verstoßen habe. Die Aktien von Fiat Chrysler sind am Donnerstag in New York um rund 15 Prozent abgesackt. Damit fielen sie auf den tiefsten Stand seit Anfang Januar zurück.
Ob es sich bei den beanstandeten Programmen - wie bei Volkswagen - um illegale Abschalteinrichtungen („defeat devices“) handelt, müsse allerdings erst noch ermittelt werden. Betroffen seien etwa 104.000 SUV und Pick-up-Trucks der Typen Jeep Grand Cherokee und Dodge Ram 1500 der Modelljahre 2014 bis 2016 mit 3,0-Liter-Dieselmotoren. Der Hersteller müsse nun belegen, dass er keine verbotene Software einsetze.
Fiat Chrysler geht indes davon aus, sich mit der Abgastechnik im legalen Rahmen zu bewegen. In einer Stellungnahme kündigte der Konzern an, nach dem Regierungswechsel in den USA am 20. Januar im Sinne einer raschen Lösung mit den Behörden kooperieren zu wollen. Man sei enttäuscht über das Vorgehen der EPA.
Die EPA wies jedoch in einer Telefonkonferenz darauf hin, dass Fiat Chrysler bereits gegen das US-Luftreinhaltegesetz „Clean Air Act“ verstoßen habe, indem der Hersteller die zweifelhaften Programme bei der Zertifizierung der Autos verschwiegen habe. Allein dies könne schon Bußgelder und Strafen nach sich ziehen.
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