Gazprom vergibt Aufträge im Milliardenvolumen für den Bau der Gaspipeline „Nord Stream 2“. Doch die EU-Kommission sieht das Projekt kritisch. Fachleute liefern den Russen jetzt neue Argumente.
Wer Mechthild Wörsdörfer, Direktorin für Energiepolitik bei der EU-Kommission, zuhört, kann schnell den Eindruck gewinnen, dass das Gazprom-Projekt „Nord Stream 2“ keine große Zukunft hat. „Nord Stream 2 ist nicht Teil unserer Linie“, sagte Wörsdörfer kürzlich bei einer Veranstaltung der Unionsfraktion im Bundestag. „Wir brauchen Gasimporte, aber wir müssen sehen, dass wir die Bezugsquellen diversifizieren“, ergänzte die Brüsseler Beamtin.
Ihre Botschaft ist klar: Statt die bereits existierenden zwei Stränge der Ostseepipeline „Nord Stream“ durch „Nord Stream 2“ um zwei weitere Stränge zu ergänzen, will die EU-Kommission alles dafür tun, einen südlichen Gaskorridor zu schaffen: Künftig soll Gas aus Aserbaidschan bis nach Italien fließen, die entsprechenden Pipelineprojekte sind in Arbeit. Außerdem will die EU-Kommission erreichen, dass die Flüssiggasterminals im Mittelmeerraum besser genutzt werden.
Die Vorbehalte der EU gegen die Erweiterung der Ostseepipeline sind groß. Die Gegner fürchten sich vor einer zu starken Abhängigkeit Europas von russischem Gas. Sie sorgen sich außerdem um die Ukraine. Das krisengeschüttelte Land ist wirtschaftlich abhängig von den Transitgebühren, die es bislang Jahr für Jahr für die Durchleitung russischen Gases nach Europa erhält. Die würden wegfallen, wenn Russland künftig 80 Prozent seiner Gasexporte durch die Ostsee leiten könnte.
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