Europaweit herrscht Zurückhaltung an den Märkten: Investoren haben die Tatsache, dass sich die Jamaika-Verhandlungen so schwierig gestalten, bislang unterschätzt. VW-Papiere profitieren von neuen Investitionsplänen.
Die Hängepartie bei den Sondierungen über eine Jamaika-Koalition und ein wieder stärkerer Euro haben am Freitag die Stimmung an der Börse belastet. Der Dax, der am Donnerstag erstmals seit einer Woche Oberwasser gewonnen hatte, verlor am Freitag 0,4 Prozent auf 12.993 Punkte. „Wenn Jamaika scheitert, hat das der Markt bislang noch nicht so richtig auf dem Zettel“, sagte ein Aktienhändler.
Auch europaweit herrschte Zurückhaltung: Der Euro Stoxx 50 verlor 0,5 Prozent auf 3547 Zähler. Ermutigende Zeichen für Börsianer kamen dagegen aus den USA. Dort nahm Präsident Donald Trump mit seinen Plänen für eine umfassende Steuerreform eine Hürde. Das Repräsentantenhaus gab grünes Licht und im Senat kam ein getrennter Entwurf ebenfalls voran.
Die Sondierungsberatungen von CDU, CSU, FDP und Grünen über eine Koalitionsbildung sollten im Tagesverlauf wieder aufgenommen werden. Hauptstreitpunkt blieb die Flüchtlingspolitik. Börsenexperten erwarten bei einem Scheitern der Gespräche zumindest kurzfristig Kursverluste am Aktienmarkt. „Investoren haben die Tatsache, dass sich die Jamaika-Verhandlungen so schwierig gestalten, bislang unterschätzt“, sagte Rabobank-Stratege Richard McGuire. Es entstehe der Eindruck, dass die Wahlen in Deutschland die Pläne des französischen Präsidenten Emmanuel Macron für mehr Einheit in der Euro-Zone ausbremsten.
Am Euro prallte das Jamaika-Gezerre Händlern zufolge jedoch ab, er profitierte vielmehr von einem in der Breite schwächeren Dollar (Dollarkurs) und stieg um 0,2 Prozent auf 1,1791 Dollar. Bei einem steigenden Euro verkaufen Anleger tendenziell exportorientierte Werte, da sie schwindende Wettbewerbschancen der Firmen auf dem Weltmarkt befürchten.
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