Am Tag der EZB-Ratssitzung hoffen die Anleger auf ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk von Mario Draghi. In der Hoffnung auf noch mehr frisches Notenbankgeld hieven sie den Dax auf den höchsten Stand seit genau einem Jahr.
Lange hat es gedauert, dann ist es dem Dax doch noch gelungen. Bevor sich das Jahr 2016 seinem Ende zuneigt, klettert der Leitindex zum ersten Mal seit genau einem Jahr über die 11.000-Punkte-Marke. Im Vormittagshandel notierte der Deutsche Aktienindex zuletzt 0,2 Prozent fester bei 11.004 Punkten. Das neue Jahreshoch liegt bei 11.068 Zählern. Der Euro-Stoxx-50 notierte 0,1 Prozent fester bei 3145 Punkten. Der Schwung für das späte Aufbäumen kommt aus der Geldpolitik. Auf dem Parkett geht man fest davon aus, dass die Europäische Zentralbank auf ihrer heutigen Ratssitzung die Geldschleusen weiter öffnen wird. Das treibt die Kurse kräftig an, schon gestern gab es ein Zwei-Prozent-Plus in Frankfurt. Nach knapp vier Monaten Seitwärtsbewegung riecht es nach Jahresendrally.
Die Anleger erwarten, dass die obersten Währungshüter der Euro-Zone auf der Sitzung um elf Uhr eine Verlängerung des großangelegten Anleihekaufprogramms beschließen. Bisher hatten sich EZB-Chef Mario Draghi und seine Führungsriege zurückgehalten und vor weiteren Schritten gezögert, aber immer wieder Handlungswillen signalisiert. Der Italiener hatte auf den beiden vergangenen Sitzungen betont, dass man erst den Effekt der laufenden Programme auswerten müsse, ehe man Änderungen vornehme. Nun müssten genug Daten vorhanden sein, Draghi selbst verwies auf das Jahresende. Die Zeit drängt – zumindest sehen es die Börsianer so.
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