Wenn am Dienstag die 48. Ausgabe des Weltwirtschaftsforums beginnt, wird Davos erneut zum Hotspot. Dabei ist, wer Macht hat. Doch trotz aller Kritik, das Gipfeltreffen wird in diesem Jahr wichtiger denn je sein.
Bevor Klaus Schwab mit seinem World Economic Forum (WEF) Davos entdeckte, war die Graubündner Gemeinde allenfalls für zweierlei bekannt: ein Sanatorium voller weltfremder Hypochonder und einen chronisch kranken und zudem drogensüchtigen Maler, der sich zu allem Überfluss in Davos das Leben nahm. Das war 1938, und Ernst Ludwig Kirchner schoss sich mitten ins Herz. Zu diesem Zeitpunkt war die Heilanstalt auf der Schatzalp als Kulisse von Thomas Manns „Zauberberg“ wenigstens schon Weltliteratur.Kirchners Wahn und Wunder hat Davos längst mit einem sehr schönen Museum ummauert. Und die alte Schatzalp gibt es immer noch, wenn auch nicht mehr als Hospital. Wer dort oben durch die knarzigen Flure läuft, kann über den Türen der einstigen Kranken- und nun Hotelzimmer sogar noch die Alarmfunzeln sehen, mit denen nicht nur Thomas Manns zivilisationsmüder Held Hans Castorp nächtens um Hilfe rief.Ausgerechnet hier oben trifft sich übrigens gern die globale Finanzelite zur Einstimmung auf den Gipfel drunten im Tal. Da sitzen dann IWF-Chefin Christine Lagarde, Blackrock-Boss Larry Fink und UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber mit anderen Superbankern einträchtig beim Röschti – letztlich nicht minder weltentrückt wie einst Kirchner oder das fiktive „Zauberberg“-Ensemble.Ach, Davos, du Illusion eines globalen Dorfs! Du Festung und Festspielort, Schutz- und Resonanzraum gleichermaßen für eine Elite, die hier einmal im Jahr die Weltläufte debattiert. Oder wenigstens die Zukunft einer Globalisierung, die allerorten zu pervertieren droht, was man übrigens an Davos wunderbar ablesen kann.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.