Fast kein Demoskop sah den Sieg Donald Trumps voraus, nun steht die Zunft in der Kritik. Dabei seien die Zahlen genauer gewesen als vor vier Jahren, verteidigt sich eine der Branchengrößen.
Drei Tage vor der Wahl rastete Nate Silver richtig aus: Der renommierte Datenjournalist musste lesen, wie ihm der Chef des Washingtoner Büros der „Huffington Post“ vorwarf, mit seinen positiven Prognosen für Donald Trump die ganze Nation verrückt zu machen. Silver, der mit seinen präzisen Prognosen der US-Wahlen 2008 und 2012 zum Star der Szene aufgestiegen war, gab dem Republikaner zu dem Zeitpunkt eine 35-prozentige Siegchance auf Basis verschiedener, nach bestimmten Faktoren gewichteten Umfragen.
Sein Gegenpart bei der „Huffington Post“ sah die Wahrscheinlichkeit einer Trump-Präsidentschaft bei lediglich zwei Prozent. Silver wehrte sich mit einer Salve von 14 Tweets, in denen er den Artikel „idiotisch und unverantwortlich“ nannte und seine eigenen Prognosen verteidigte. Wie lächerlich dieser Streit heute wirkt!
Trump hat die Wahl gewonnen, im entscheidenden Wahlmännergremium fiel der Sieg sogar völlig klar aus. Kein Prognostiker sah kommen, dass der Republikaner verlässlich demokratische Bundesstaaten wie Michigan oder Wisconsin erobern würde. Selbst in schwer zu prognostizierenden sogenannten „Swing States“ wie Pennsylvania oder North Carolina sahen sie Clinton vorne. „Das ist der Bankrott der Wahlforschung“, sagte der CNN-Moderator Jake Tapper, noch während die überraschenden Ergebnisse in der Wahlnacht eintrudelten.
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