Michael Ensser leitet das Deutschland-Geschäft von Egon Zehnder, dem Marktführer unter den Headhuntern. Im Interview spricht er über ethische Unternehmensführung, die Gefahr durch Populisten und übers Auswandern.
Michael Ensser leitet das Deutschland-Geschäft von Egon Zehnder, dem Marktführer unter den Headhuntern in der Republik. Der 52-Jährige pflegt Kontakte zu den CEOs und Managern von Dax-Konzernen und traditionsreichen Mittelständlern sowie zu High Potentials. Im Geschäftsjahr 2015/16 haben die 55 Berater einen Umsatz von 89 Millionen Euro erzielt. Weltweit beschäftigt Egon Zehnder mehr als 400 Berater, die sich auf 69 Büros in 41 Ländern verteilen.Herr Ensser, das Thema des diesjährigen Weltwirtschaftsforums, das am Dienstag in Davos beginnt, lautet „Responsive and Responsible Leadership“. Was genau verstehen Sie darunter?Damit thematisiert Davos richtigerweise eine Haltung, die Spitzenmanager in der heutigen Zeit auszeichnen sollte: Unter „responsive“ verstehe ich eine agile Führung, die hochflexibel und schnellstmöglich auf Veränderungen im Markt reagiert; unter „responsible“ eine ethisch-moralische und sich der Gesellschaft verpflichtend fühlende Führung. Das Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns, der für Werte und Tugenden wie Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Integrität steht, ist aktueller denn je.Was macht die Führung heute besonders anspruchsvoll?Es gehört zum Menschsein, dass man glaubt, früher war alles einfacher. Die Führung eines Unternehmens im Hier und Jetzt ist aber unzweifelhaft schwieriger geworden. Das liegt vor allem an der Volatilität und der steigenden Unsicherheit. Fünf-Jahres-Pläne haben heute, ganz realistisch gesehen, keine Gültigkeit mehr.Was sind denn die Treiber für die wachsende Unsicherheit?Kurz gesagt: Zunehmende Globalisierung und Digitalisierung, also die atemberaubende Geschwindigkeit, mit der bewährte Geschäftsmodelle zum Teil existentiell unter Druck kommen. Und hinzu kommt die immer stärker erlebte Unberechenbarkeit in der Politik; dass das bisher Undenkbare die neue Normalität wird.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.