Lanxess bietet 33,50 US-Dollar je ausstehender Chemtura-Aktie, was einem Aufschlag von rund 19 Prozent auf den Schlusskurs von Freitag entspricht. Laut Ad hoc-Mitteilung vom frühen Montagmorgen wird der Unternehmenswert von rund 2,4 Milliarden Euro über eine Brückenfinanzierung bereitgestellt, die jedoch "zeitnah über Unternehmensanleihen sowie eine Hybrid-Anleihe abgelöst" werden soll. Die anhaltende Niedrigzinsphase schafft gegenwärtig die idealen Ausgangsvoraussetzungen für eine erschwingliche Geldleihe und begünstigt den Kauf. Das restliche Geld soll aus vorhandenen Barmitteln stammen.
Damit die Übernahme auch tatsächlich wie geplant stattfinden kann, bedarf es jedoch noch der Zustimmung der Chemtura-Aktionäre und der zuständigen Kartellbehörden. Dementsprechend erwartet Lanxess den Vollzug der Transaktion erst Mitte des Jahres. Mit der größten Akquisition in der Konzerngeschichte bauen die Kölner auf den Ausbau ihres Additiv-Portfolios und werden damit nach eigenen Angaben auf diesem Markt zu einem der größten Anbieter weltweit. Die mit der Übernahme verbundenen Synergie-Effekte sollen sich bis 2020 auf einen Wert von 100 Millionen Euro beziffern. Der ursprünglich geplante Aktienrückkauf im Umfang von 200 Millionen Euro wird vor dem Hintergrund der Übernahme nicht stattfinden, so der Konzern.
Noch vor rund zwei Jahren zwangen die volatilen Rohstoffpreise und das schwächelnde Geschäft mit synthetischem Kautschuk Lanxess zur Restrukturierung. Damals hatte ein Kautschuk-Gemeinschaftsunternehmen mit dem saudischen Ölgiganten Saudi Aramco 1,2 Milliarden Euro in die Kasse gespült. Sparkurs und Konzernumbau machten sich bezahlt. Mit Chemtura erwirbt der Spezialchemie-Konzern nun ein Unternehmen mit 2.500 Mitarbeitern, das an 20 Standorten in 11 Ländern aktiv ist. Der Umsatz des US-Chemiekonzerns lag in den letzten vier Quartalen bei 1,5 Milliarden Euro, der EBITDA vor Sondereinflüssen bei etwa 245 Millionen Euro. Knapp die Hälfte seines Umsatzes erwirtschaftet Chemtura in Nordamerika.
Von der Meldung profitierten heute die Aktionäre beider Unternehmen: Während Chemtura zum Mittag ein Anstieg von rund 17 Prozent verbuchen kann, liegt Lanxess mit über 11 Prozent im Plus. Die Lanxess Aktie erreicht damit den höchsten Kurs seit August 2015. Die Reaktion von Branchenexperten und Analysten auf die Übernahmemitteilung viel mehrheitlich positiv aus. Analyst Jit Hoong Chan vom Analysehaus S&P sieht für Lanxess in dem Kauf eine Chance zur Beschleunigung des schleppenden Umsatzwachstums und schätzt das Geschäft als durchaus profitabel ein. Seine Einstufung der Lanxess Aktie belässt der Analyst auf "Hold".
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