Kryptographische Währungen wie Bitcoin und Ethereum werden immer beliebter.
Montag, 13.11.2017 09:00 von | Aufrufe: 28106

Bitcoin, Ethereum und Co.: Kryptowährungen einfach erklärt

Kryptographische Währungen wie Bitcoin und Ethereum werden immer beliebter. - © istock.com/Tsokur

Inzwischen sind Kryptowährungen vielen ein Begriff, doch bislang werden sie von den wenigsten aktiv verwendet. Dabei bieten Bitcoin & Co. unzählige Möglichkeiten für modernes Bezahlen, Investment oder Überweisungen, die von Konsumenten und Anlegern nicht oft in Anspruch genommen werden.

Was ist eine Kryptowährung?

Einfach gesprochen sind kryptographische Währungen eine Art digitales Geld. Sie sind vor allem im Internet vielseitig verwendbar. Diese Währungen, beispielsweise Bitcoin , Ethereum oder Dash, werden in der Blockchain erzeugt, einer unendlichen Code-Kette, die ständig von unterschiedlichen Hochleistungsrechnern gelöst, weitergegeben, und umgewandelt wird (ein Prozess, der sich ,,Mining‘‘ nennt).  Sie können ohne Einschränkung beliebig gekauft werden, um online Einkäufe zu tätigen oder Geld minutenschnell weltweit zu versenden. Zudem werden sie wie übliche Währungen auf dem Währungsmarkt gehandelt und von vielen Investoren als Geldanlage genutzt.

Wie unterscheiden sich Kryptowährungen von klassischen Währungen?

Der wesentliche Unterschied zwischen Kryptowährungen und gewöhnlichem Geld ist die Regulierung sowie die Entstehung des Geldes. Typisches Geld wird von einer Zentralbank auf Basis von Wertanlagen sowie Verschuldungen herausgegeben und reguliert. Kryptowährungen hingegen werden als Teil des Blockchain-Prozesses erzeugt. Für die meisten Kryptowährungen wird bei der Entstehung der Währung festgelegt, wie viele Währungseinheiten (Coins) im Blockchain-Prozess erzeugt werden können.

Auch die Aufbewahrung von Kryptowährungen läuft anders als bei gewöhnlichem Geld. Kryptowährungen existieren lediglich in der Blockchain in der Form eines geheimen Codes. Da Kryptowährungen dezentral sind, sind sie stets im Besitz des Käufers der Währung. Üblicherweise werden Kryptowährungen in sogenannten Wallets gehalten, einer Art Online-Konto für die Verwaltung von digitalem Geld.

Da Digitalwährungen nur in der Blockchain existieren, gibt es sie auch nicht in Form von Bargeld im klassischen Sinne. Von einigen Währungen, beispielsweise Bitcoin, können jedoch auch echte Münzen erworben werden, die den geheimen Code eines einzelnen Bitcoins beinhalten. Allerdings ist hierbei besondere Vorsicht geboten, denn solange der Code noch nicht in die Wallet des Erwerbers übertragen wurde, ist er anfällig für Angriffe und kann sogar von dem Verkäufer der Münze ,,zurückgeklaut‘‘ werden, falls dieser den Code noch kennt.

Wie entsteht der Kurswert einer Kryptowährung?

Die Kursentwicklung einer Kryptowährung funktioniert ähnlich wie die einer normalen Währung, weist aber dabei eine stärkere Volatilität auf und reagiert noch sensibler auf tagesaktuelle Nachrichten sowie auf Angebot und Nachfrage. Wer die Bitcoin-Entwicklung seit Jahresbeginn beobachtet hat, kennt die volatilen Bewegungen der letzten Monate, die dazu führten, dass der Kurswert der Digitalwährung nach einem starken Auf und Ab letztendlich den Wert einer Feinunze Gold überschritt. Generell gilt wie bei anderen Währungen das übliche Gesetz von Angebot und Nachfrage. Zudem spiegelt ein erhöhter Kurswert oft ein erhöhtes Vertrauen der Anleger wieder. Sinkt das Vertrauen der Anleger, führt dies zu Massenverkäufen und zu einer Abwertung des Kurswertes – genauso wie bei einer normalen Währung, nur noch volatiler.

Wofür werden Kryptowährungen verwendet?

Kryptowährungen sind vielseitig nutzbar und bieten in einigen Fällen eine durchaus attraktive Alternative zu gewöhnlichem Geld. Mit ihren geringen Transaktionskosten bieten sie sowohl für Firmen als auch für Privatpersonen die Möglichkeit, einfach und minutenschnell Geld zu versenden. Da Kryptocoins im Gegensatz zu klassischen Bargeld nicht an einem bestimmten Ort, sondern nur in der Blockchain existieren, können sie innerhalb von zehn Minuten vom Absender zum Empfänger wandern – eine Transaktion, die bei einer gewöhnlichen Bank mehrere Tage in Anspruch nehmen würde sowie deutlich höhere Kosten verursachen würde.

 Worauf muss man bei Kryptowährungen achten?

Das Gebiet der Kryptowährungen ist noch sehr jung und recht volatil. Da digitale Währungen keiner Regulierung unterliegen, ist ihre Kursentwicklung noch unberechenbarer als die einer üblichen Währung oder Aktie. Entscheidet sich beispielsweise ein Investor dazu, eine Kryptowährung massenhaft zu verkaufen, hat das einen noch stärkeren Abwertungseffekt als bei einer üblichen Währung. So eignen sich Kryptowährungen eher nicht als Wertanlage, sondern als Investmentmöglichkeit mit hohem Gewinnpotential, aber auch entsprechendem Verlustrisiko.

Zudem ist darauf zu achten, in welche Art von Kryptowährung man investiert. Der aktuelle Marktführer auf dem Gebiet digitales Geld ist Bitcoin. Auch Namen wie Ethereum, Ripple oder Dash sind bekannt. Doch das Angebot an unterschiedlichen Kryptowährungen ist groß und teilweise unübersichtlich. Insbesondere bei neuen und relativ unbekannten Digitalwährungen ist daher besondere Vorsicht geboten. Zudem gibt es auch Pseudo-Kryptowährungen, die oft große Versprechen hoher Renditen machen. Laut Markus Miller, Chefanalyst von „Kapitalschutz Vertraulich“, steckt hinter diesen Währungen oft keine richtige, offene Blockchain-Technologie, sondern lediglich ein Multi-Level-Marketing System, bei der es nur um die Gewinnung neuer Kunden geht. Dabei werden Finanzberater und Anlagevermittler damit beauftragt, Käufer für die neue Währung zu finden, die sie dann an ihre Bekannten weitervermitteln sollen. Gefährlich ist zudem, dass man oft nicht direkt in eine solche Währung investiert, sondern in Schulungspakete, die Tokens für die Währung beinhalten. Bei solchen Schneeball-Systemen gilt laut dem Experten nur eins: Finger weg!


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Zusammenfassung

Kryptowährungen sind ein hochaktuelles und äußerst spannendes Themengebiet und bieten unbegrenzte Möglichkeiten für Investment, für die Bezahlung von Waren und Dienstleistungen und sogar für eine mögliche Revolution unseres zukünftigen Geldsystems. Viele Experten erwarten in den kommenden Jahren massive Aufwertungen unterschiedlicher Kryptowährungen. Im ,,Business Insider‘‘ prognostizierten Finanzexperte Jeremy Liew, der erste Investor in Snapchat, sowie CEO und Mitgründer von Blockchain Peter Smith eine mögliche Aufwertung von Bitcoin auf bis zu 500.000 US-Dollar bis 2030. Eins bleibt sicher: die nächsten Jahre werden in Hinblick auf Kryptowährungen spannend.

 

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