Ein Airbus der Lufthansa.
Montag, 23.04.2018 15:21 von | Aufrufe: 1526

AUSBLICK: Lufthansa legt im ersten Quartal weiter zu - Ticketpreise im Fokus

Ein Airbus der Lufthansa. pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa (Lufthansa Aktie) legt am Donnerstag (26. April) ihre Zahlen für das erste Quartal vor. Nach der Übernahme von Air-Berlin-Teilen und der kurzfristigen Liason mit Niki Laudas Fluglinie Laudamotion steht bei Europas größter Fluggesellschaft die weitere Entwicklung der Ticketpreise im Fokus.

LAGE DES UNTERNEHMENS

Nach ihrem Rekordgewinn im Pleite-Jahr von Air Berlin muss die Lufthansa jetzt die Wachstumspläne ihrer Billigtochter Eurowings umsetzen. Doch die Anwerbung und Ausbildung der Besatzungen ziehen sich hin. Der zwischenzeitliche Kooperationspartner Laudamotion - die Nachfolge-Airline der Air-Berlin-Tochter Niki - steht vor der Übernahme durch den Billigflieger Ryanair . Die Zusammenarbeit, bei der Laudamotion Flüge für Eurowings übernommen hat, soll daher schon nach wenigen Wochen wieder enden. Und Eurowings bezahlt neuen Piloten Antrittsprämien, um genügend Flugzeuge in die Luft zu bekommen.

Zu dem geplanten Ausbau von Lufthansas Flugangebot soll Eurowings 2018 den Löwenanteil beisteuern. Der erwartete Anstieg der Ticketpreise blieb konzernweit zuletzt jedoch aus. Im Februar und März blieben die Durchschnittserlöse auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Diese Nachrichten hatten den Kurs der Lufthansa-Aktie jeweils deutlich absacken lassen.

Unterdessen läuft sich die Lufthansa für eine mögliche Übernahme der Fluglinie Alitalia warm. Laut der italienischen Regierung hat der deutsche Konzern das beste Angebot für die Airline vorgelegt. Daneben sind ein Konsortium um den britischen Billigflieger Easyjet und angeblich auch die ungarische Wizz Air im Rennen. Die Lufthansa will die marode Alitalia nur in einer neu strukturierten und überlebensfähigen Form übernehmen. Tausende Jobs stehen auf der Kippe.

DAS ERWARTEN DIE ANALYSTEN

Beim Lufthansa-Konzern erwarten die vom Konzern befragten Analysten für das erste Quartal im Schnitt einen Umsatz von 8,15 Milliarden Euro, rund sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im operativen Geschäft dürfte der Konzern im typischerweise reiseschwachen ersten Jahresviertel erneut schwarze Zahlen geschrieben haben. Die Experten rechnen mit einem operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) von 48 Millionen Euro, rund doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich gehen sie von einem von 68 Millionen auf 29 Millionen Euro verringerten Verlust aus.

Die weitere Entwicklung der Ticketpreise ist für Experten ein entscheidender Punkt. Die Zeit der Gewinnsprünge gehe für die Lufthansa zu Ende, schreibt Analyst Daniel Roeska von Bernstein. Dies liege am allgemeinen Branchentrend, aber auch daran, dass der Konzern seine geplanten Verbesserungen weitgehend umgesetzt habe. Mit einer neuen Strategie könne die Lufthansa ihr jetziges Gewinnniveau halten, aber nicht ausweiten, schätzt Roeska.

Sein Kollege Jarrod Castle von der UBS rechnet dagegen damit, dass die Nachfrage nach Flugtickets in den ersten neun Monaten des Jahres stärker wächst als das Angebot auf der Kurz- und Langstrecke. Dies dürfte Flugtickets weiter verteuern.


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Im Schnitt gehen die von Lufthansa befragten Analysten davon aus, dass der Konzern seinen operativen Rekordgewinn von 2017 halten oder leicht übertreffen kann. Für 2019 und 2020 erwarten sie weitere Steigerungen.

DAMIT RECHNET DAS UNTERNEHMEN

Nach dem bereinigten Ebit von 2,97 Milliarden Euro im Jahr 2017 hat Lufthansa-Chef Carsten Spohr für 2018 einen leichten Ergebnisrückgang angekündigt. Neben höheren Kosten für Treibstoff dürfte auch der Geschäftsausbau bei Eurowings den Gewinn belasten. Das Flugangebot will Spohr konzernweit um 9,5 Prozent ausbauen - und damit weniger stark als noch im Januar angepeilt. Für die erste Jahreshälfte sagte der Vorstand Mitte März steigende Ticketpreise voraus, für das Gesamtjahr geht er bislang von einer Stagnation aus.

SO LIEF DIE AKTIE ZULETZT

Nach ihrem Rekordlauf von 2017 hat sich die Lufthansa-Aktie zuletzt deutlich schwächer entwickelt. Im abgelaufenen Jahr hatte sie um rund 150 Prozent zugelegt und Anfang des neuen Jahres einen Rekordstand von 31,26 Euro erreicht. Im neuen Jahr gehört sie zu den größten Verlierern im Dax ./stw/fba

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