Blick auf das Washington DC Capitol mit wehender amerikanischer Flagge
Montag, 11.12.2017 15:56 von | Aufrufe: 236

AUSBLICK: Experten rechnen fest mit Zinserhöhung in den USA

Blick auf das Washington DC Capitol mit wehender amerikanischer Flagge ©iStock

FRANKFURT (dpa-AFX) - Für fast alle der 90 von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Bankvolkswirte ist die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch (13. Dezember) eine ausgemachte Sache: Die Notenbank wird die dritte Zinserhöhung in diesem Jahr beschließen. Der Leitzins steigt demnach um 0,25 Prozentpunkte in die Spanne zwischen 1,25 und 1,50 Prozent. Im Anschluss an die Zinsentscheidung wird die US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen zum letzten Mal auf einer Pressekonferenz zu den geldpolitischen Beschlüssen Stellung nehmen, bevor ihre Amtszeit im kommenden Februar endet.

An den Finanzmärkten gilt die Zinserhöhung der Fed als vollkommen eingepreist. Bei den Anlegern dürfte daher am Mittwochabend vor allem der Ausblick der amerikanischen Notenbanker auf die weitere Zinsentwicklung im Fokus stehen. Für die Kursentwicklung an den Märkten wird viel davon abhängen, ob die Ratsmitglieder im kommenden Jahr drei oder vier Zinsschritte erwarten.

Einen Aufschluss über die weitere Entwicklung der Leitzinsen in den USA liefern die Prognosen der einzelnen Ratsmitglieder der Fed, die in der sogenannten Punktewolke ("Dotplot") zeitgleich mit der Zinsentscheidung veröffentlicht wird. "Falls die Mehrheit der Ratsmitglieder nun vier statt bislang drei Zinsschritte erwartet, sollte der US-Dollar spürbar zulegen", sagte Experte Manuel Andersch von der BayernLB.

Während sich die US-Wirtschaft und der Arbeitsmarkt als vergleichsweise robust zeigen, bleibt die Preisentwicklung in den USA weiter der größte Unsicherheitsfaktor für die Geldpolitik. Während die Arbeitslosenquote bei 4,1 Prozent liegt und damit auf dem niedrigsten Stand seit fast 17 Jahren, hinkt die Lohnentwicklung dem allgemein positiven Trend auf dem Arbeitsmarkt hinterher. Die Folge: Der allgemeine Preisanstieg ist vergleichsweise schwach.

Zuletzt hatte die scheidende Notenbankchefin Yellen die schwache Inflation in den USA als ein "Mysterium" bezeichnet. In den Reihen der Notenbanker gibt es die Befürchtung, dass die schwache Inflation möglicherweise ein dauerhafteres Phänomen sein könnte. "Der Arbeitsmarktbericht für November konnte die Sorgen vor zu geringem Preisdruck nicht gänzlich lindern", sagte Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).

Auch Experte Bernd Weidensteiner von der Commerzbank (Commerzbank Aktie) rechnet auf der Dezember-Sitzung der Fed fest mit einer Zinserhöhung. Vor dem Hintergrund der niedrigen Inflation dürften die amerikanischen Währungshüter bei den weiteren Zinsschritten im kommenden Jahr seiner Einschätzung nach eher Vorsicht walten lassen. "Wir halten eine Pause Anfang 2018 für möglich, bevor die Fed weitere Zinserhebungen beschließt", sagte Weidensteiner./jkr/tos


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