BERLIN (dpa-AFX) - Neue Krebsmedikamente sollen nach dem Willen des führenden Gremiums im Gesundheitswesen künftig schärfer überprüft werden. Die Mittel brächten den Patienten oft nur einige Monate mehr Lebenszeit, hätten aber oft starke Nebenwirkungen und seien extrem teuer, sagte der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses, Josef Hecken, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Vergangenes Jahr stiegen die Kosten der Kassen im Arzneibereich um mehr als 3 Prozent auf 38,5 Milliarden Euro. Der Bundesausschuss bewertet seit 2011, inwiefern neue Arzneimittel mehr nutzen als ältere. In seiner letzten Sitzung des Jahres an diesem Donnerstag fallen die nächsten Beschlüsse zu einzelnen Mittel. Die Bewertung ist Basis von Preisverhandlungen zwischen Kassen und Herstellern.
Die meisten der neuen Arznei-Therapien gegen Krebs brächten den Patienten lediglich eine Lebensverlängerung von durchschnittlich drei bis sechs Monaten, so Hecken. Mehr Lebensqualität gebe es selten. "In Zukunft müssen neue Wirkstoffe schlechter bewertet werden, wenn keine Angaben zur Lebensqualität vorliegen", forderte Hecken./bw/DP/zb
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