Zwischen Thyssen-Krupp und Tata Steel gab es bereits Gespräche über eine Fusion. Doch dem Essener Konzern droht Widerstand im eigenen Haus. Die Arbeitnehmervertreter von Thyssen-Krupp erteilten der Fusion eine Absage.
Die mächtigen Arbeitnehmervertreter von Thyssen-Krupp haben Überlegungen für eine Fusion der Stahlsparte mit dem Konkurrenten Tata Steel eine Absage erteilt. „Ich sehe keinen plausiblen Grund für eine Fusion mit Tata Steel“, sagte Konzernbetriebsratschef Wilhelm Segerath am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Thyssen-Krupp Steel Europe gehöre zu den besten Stahlkonzernen in Europa. „Ich sehe nicht ein, warum hier Anlagen und Standorte geschlossen werden sollten. Das würde zu Widerstand führen.“ Segerath forderte Vorstandschef Heinrich Hiesinger auf, bei den Beschäftigten für Klarheit zu sorgen.
Tata Steel und Thyssen-Krupp hatten am Wochenende Gespräche bestätigt. Bei einer Fusion würde der zweitgrößte europäische Stahlkonzern nach ArcelorMittal (ArcelorMittal Aktie) entstehen. Tata will nach eigener Aussage ausloten, inwiefern ein mögliches Joint Venture realisierbar sei. Allerdings befänden sich die Gespräche noch in einem frühen Stadium. Auch werde mit weiteren Playern gesprochen.
Thyssen-Krupp-Chef Hiesinger macht sich seit Monaten für Zusammenschlüsse in der unter Überkapazitäten und Billigimporten aus Asien leidenden Schwerindustrie stark. „Aufgrund der extrem angespannten wirtschaftlichen Situation hält Thyssen-Krupp eine Konsolidierung der europäischen Stahlindustrie für erforderlich“, hatte der Konzern am Wochenende erklärt. Die Aktie von Thyssen-Krupp legte am Montag zeitweise um sechs Prozent zu.
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