Am Montag ging das Klatschblog Gawker.com offline. Hintergrund ist auch der private Rachefeldzug eines Tech-Milliardärs. Was bedeutet der Fall für Journalisten in Silicon Valley?
Dem Klischee nach führen Journalisten an der US-Westküste ein feines Leben, unter Palmen bei 30 Grad Außentemperatur oder unterwegs, mal auf dem Surfbrett, mal auf dem Highway 1. Sie hängen ständig auf Partys rum, früher mit Google (Alphabet A Aktie) Glass, als man das noch machte. Nun tragen sie bis auf weiteres die Apple (Apple Aktie) Watch.
Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so. In San Francisco versperrt Nebel die Aussicht, die Temperatur lässt zu wünschen übrig. In Palo Alto, wo es milder und noch langweiliger ist, schließen Bars knapp nach Sonnenuntergang. Silicon Valley, eine spaßbefreite Zone.
Besonders für Reporter. Der Untergang von Gawker.com zeigt, wie sich einige aus der Branche anmaßen, über Wohl, Weh und Journalismus zu richten. Die Website wurde zu einem Schadensersatz in Höhe von 140 Millionen Dollar (Dollarkurs) verdonnert, meldete Insolvenz an und gab unter dem neuem Eigentümer am Montag bekannt, den Dienst einzustellen.
Hintergrund ist der Streit mit Hulk Hogan um die Veröffentlichung eines privaten Videos. Der Schauspieler wurde von Paypal-Gründer Peter Thiel unterstützt. Die von dem deutschstämmigen Unternehmer investierten knapp zehn Millionen Dollar dienten einer Art privatem Rachefeldzug. Das Medium hatte Thiel 2007 gegen dessen Willen als homosexuell geoutet.
Was bedeutet das für die Zukunft des Valley-Journalismus? Nein, das Klatschblatt Gawker.com und seine teils zweifelhaften Meldungen waren nicht eben eine Zierde der Branche – aber es darf nicht Schule machen, dass Unternehmer mit ihren Millionen eine Publikation zerstören, die ihnen nicht gefällt. Die Vendetta passt auch schlecht zu Thiels Job im Aufsichtsrat von Facebook (Facebook Aktie), das sich sonst angeblich so sehr für die Redefreiheit einsetzt.
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