PFULLENDORF (dpa-AFX) - Der Küchenbauer Alno hat seinen Kleinaktionären empfohlen, ein Übernahmeangebot von neuen Großinvestoren abzulehnen. Der Angebotspreis von 50 Cent pro Aktie sei "nicht angemessen", heißt es in einer Stellungnahme von Vorstand und Aufsichtsrat der Firma. Den Einstieg von Tahoe, das der bosnischen Unternehmerfamilie Hastor gehört, sowie der Firma Brillant 1953 bewerten die Alno-Chefs zwar insgesamt positiv, etwa weil die Investoren die Finanzierung der Firma "nachhaltig" verbessern und Standorte erhalten wollen. Das Angebot sei aber zu niedrig, meinen die Alno-Chefs und verweisen auf eine Analyse durch Wirtschaftsprüfer.
An der Börse war ein Anteilsschein am Mittwoch 48 Cent wert. Das abschlägige Urteil zum Preisangebot ist keineswegs als Widerstand der Alno-Chefs gegen die Investoren zu werten - vielmehr dürfte es ihnen letztlich nur um eine höhere Bewertung ihres Unternehmens gehen.
Tahoe kontrolliert bereits 33,25 Prozent von Alno, durch den Kauf weiterer Anteilsscheine von Kleinaktionären sollte der Anteil steigen. Die 50-Prozent-Marke sollte nicht erreicht werden - dann müsste die Firma Alno wegen einer Klausel in Anleihen wohl einen Teil ihres hohen Schuldenbergs zurückzahlen. Zum Firmengeflecht der Hastors gehört auch der Autozulieferer Prevent, der in diesem Jahr als Druckmittel für bessere Vertragskonditionen die Belieferung von Volkswagen (VW Aktie) zwischenzeitlich eingestellt hatte. Die Produktion im VW-Stammwerk Wolfsburg stand deshalb teils still./wdw/DP/stb
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