Druck von den Banken: Der Stadtwerkskonzern MVV Energie (MVV Energie Aktie) nimmt seine Windkraft-Tochter Juwi an die kurze Leine. Zwei Manager müssen Monat für Monat zum Rapport.
Das Vertrauen der Kreditgeber in die Arbeit des Juwi-Vorstands hatte bisher ein regelmäßiges Ablaufdatum: vier bis fünf Wochen. War die Frist verstrichen, mussten CEO Fred Jung und Finanzvorstand Marcus Jentsch zum Rapport. Monat für Monat. Die rund 40 Banken und Versicherungen, die dem angeschlagenen Windparkbauer Juwi 300 Millionen Euro liehen, wollten wissen, ob ihr Geld noch gut angelegt ist. Sie hatten Zweifel.Bei den mehrstündigen Treffen ließen sich die Konsortialführer der Deutschen Bank und DZ Bank von den Managern vorrechnen, ob Juwis Planzahlen zum aktuellen Tagesgeschäft passten. Zuletzt gab es offenbar größere Abweichungen. Wie das Handelsblatt aus Unternehmens- und Finanzkreisen erfuhr, war Juwis Eigenkapitalquote zuletzt auf unter zehn Prozent abgerutscht.Damit künftig weiter Geld fließt, muss Juwi bis Jahresende eine Eigenkapitalquote von zumindest 15 Prozent ausweisen. So lautet eine Kreditbedingung. Um diese einzuhalten, sah die Mutter des Projektentwicklers, der börsennotierte Mannheimer Stadtwerkekonzern MVV Energie, offenbar nur eine Lösung: Kapitalerhöhung.Kapitalerhöhung im Aufsichtsrat umstrittenVergangene Woche schoss die MVV der Tochter 70 Millionen Euro nach und erhöhte ihren Anteil auf 63 Prozent. Die Entscheidung war offenbar hochumstritten. Am 31. Juli sollen die Aufsichtsräte der MVV stundenlang um die Zukunft von Juwi gerungen haben. Letztlich nickte das Gremium die Kapitalerhöhung ab. Aber nur unter einer Bedingung. Wie das Handelsblatt aus Aufsichtsratskreisen erfuhr, müssen bei Juwi Vorstandsbeschlüsse künftig nicht mehr einstimmig gefasst werden. Damit könne MVV bei der Tochter „umfänglich durchgreifen“, hieß es aus dem Aufsichtsrat.Von der Studentenbude zum MilliardenkonzernUm den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.
