Die Aktionäre des Mobilfunkanbieters Drillisch geben grünes Licht für die Übernahme durch United Internet (United Internet Aktie). Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen den Marktführeren Telekom, Vodafone und O2 näherrücken.
Die Aktionäre des Mobilfunkanbieters Drillisch haben den Weg für die Übernahme durch United Internet („1&1“, „gmx.de“) frei gemacht. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung stimmten fast 98 Prozent am Dienstag für eine Kapitalerhöhung, mit der United Internet die Mehrheit an Drillisch übernimmt. „Damit können wir nun eine starke vierte Kraft im deutschen Telekommunikationsmarkt schaffen“, sagte United-Internet-Chef Ralph Dommermuth.
Durch den Schulterschluss entsteht ein Konzern mit mehr als drei Milliarden Euro Umsatz und rund acht Millionen Handy-Nutzern. Für sie können Drillisch und 1&1 künftig etwa Handys gemeinsam einkaufen und Mobilfunk- und Internet-Anschlüsse aus einer Hand anbieten. Doch der Rückstand auf die Konkurrenz ist gigantisch: Telekom, Vodafone und O2 haben jeweils 40 bis 45 Millionen Mobilfunk-Kunden. Der Markt ist gesättigt, die Umsätze fallen wegen des Preiskriegs seit Jahren.
United Internet und Drillisch haben keine eigenen Mobilfunknetze, sondern mieten die Dienste der drei Betreiber. Der einstige Vierte im Bunde – E-Plus – wurde 2014 von der Münchner O2 geschluckt. Die EU-Kommission genehmigte den 8,6 Milliarden Euro schweren Kauf nur mit der Auflage, dass es in Deutschland weiter Wettbewerb geben muss.
Um die Bedingung zu erfüllen, vermietete O2 bis zu ein Drittel seiner Netzkapazität an Drillisch. Experten zufolge ist der hochattraktive Mobilfunk-Vertrag mit Telefónica das Juwel der kleinen Firma – und Hauptgrund für deren Kauf. Drillisch ist mit Marken wie Yourphone und Smartmobil bekannt.
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