Der US-amerikanische Lebensmittelkonzern Kraft Heinz hat das in der vergangenen Woche bekannt gewordene Übernahmeangebot für seinen niederländisch-britischen Konkurrenten Unilever zurückgezogen. Unilever hatte bereits am Freitag mitgeteilt, dass es das Angebot nicht annehmen werde. Der Konzern hatte eine Bewertung von umgerechnet rund 134 Milliarden Euro für zu niedrig gehalten und habe keine finanziellen oder strategischen Vorteile in dem Vorhaben gesehen.
Kraft Heinz ist 2015 durch die Fusion der Unternehmen Kraft Foods und H. J. Heinz entstanden. Zum Unternehmen Kraft Foods gehören unter anderem der Frischkäse-Hersteller Philadelphia und der Mayonnaise-Produzent Miracle Whip. Neben Lebensmittelmarken wie Becel, Knorr oder Rama vereint der Unilever-Konzern auch Hygiene- und Kosmetikmarken wie Axe oder Dove sowie Reinigungs- und Putzmittelmarken wie Domestos unter einem Dach. Mit einer Übernahme wäre ein neuer Konzern mit einem jährlichen Umsatz von umgerechnet rund 73 Milliarden Euro entstanden. Zum Vergleich: Der Branchenprimus Nestlé setzte im vergangenen Jahr umgerechnet rund 84 Milliarden Euro um.
Die Kraft Heinz-Aktie hatte vergangenem Freitag zunächst rund zehn Prozent zugelegt. Nach Bekanntwerden der Ablehnung seitens Unilevers verlor das Papier am Montagvormittag bei Tradegate jedoch zwischenzeitlich knapp sieben Prozent an Wert und notiert aktuell bei 86,30 Euro pro Papier. Bei der Unilever-Aktie sieht es ähnlich aus. Diese verlor heute zwischenzeitlich mehr als acht Prozent und notiert zur Stunde bei rund 42 Euro. Die Investmentbank Goldman Sachs rät laut dpa-AFX nun zum Verkauf der Aktie mit einem Kursziel von 35,50 Euro.
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