Ein Kraftwerk von Eon.
Dienstag, 06.12.2016 18:25 von | Aufrufe: 635

AKTIEN IM FOKUS 3: Anleger feiern Verfassungsgerichtsentscheid für Eon und RWE

Ein Kraftwerk von Eon. © TBE / iStock Editorial / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de/

(Neu: Schlusskurse, Independent-Stimme, Kursgewinne etwas reduziert)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Etappensieg im Atomstreit hat den Aktien von Eon und RWE am Dienstag deutlichen Auftrieb gegeben. Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hatte am Vormittag entschieden, dass den Konzernen wegen des beschleunigten Atomausstiegs nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011 eine "angemessene" Entschädigung zusteht.

Die Aktien der beiden Versorger zogen in der Folge zeitweise um mehr als 6 Prozent an, kamen dann aber etwas davon zurück, als sich am Markt die Auffassung durchsetzte, dass die Gespräche mit der Bundesregierung einige Zeit andauern werden. Zu Handelsschluss rückten Eon aber noch immer um gut 5 Prozent auf 6,44 Euro vor und setzten sich so weiter von ihrem jüngsten Rekordtief an der 6-Euro-Marke ab. RWE jedoch kletterten am Ende nur noch um rund 1,5 Prozent auf 11,92 Euro.

Von ihren 2008 erreichten Höchstständen bleiben beide Aktien mit knapp 90 Prozent Minus aber nach wie vor meilenweit entfernt.

GESETZGEBER MUSS NACHBESSERN

Eine schnellere Aufholjagd beim Börsenkurs blieb Börsianern zufolge nach dem freundlichen Urteilsspruch auch deshalb aus, weil die Karlsruher Richter in ihrem Urteil feststellten, dass die Konzerne durch die politische Kehrtwende vor fünf Jahren nicht enteignet wurden. Einem Börsianer zufolge wäre dies das Traumszenario der Anleger gewesen, das mit Sicherheit durch zweistellige Kursgewinne bejubelt worden wäre.

Einzelne Vorschriften sind laut dem BVerfG aber mit der Eigentumsfreiheit unvereinbar, weshalb der Gesetzgeber nun bis Ende Juni 2018 nachbessern müsse. Marktteilnehmer erwarten nun ein zähes Ringen darum, was als Ausgleichsregelung "angemessen" sein könne. Das Gericht stellte klar, dass sie "nicht immer in eine finanzielle Leistung münden" muss. Sie könne auch "in Übergangsregelungen oder anderen Alternativen" bestehen - zum Beispiel auch Laufzeitverlängerungen für einzelne Kraftwerke.

ANALYSTEN ERWARTEN LANGEN LÖSUNGSWEG

Für Analyst Sven Diermeier von Independent Research ist das Urteil eine äußerst positive Nachricht, wie der Experte in einer Studie zur Eon-Aktie schrieb, die er auf "Halten" hochstufte. Er und weitere Analysten sehen darin aber nur den Ausgangspunkt eines langen Lösungsweges. Darunter Analyst Michel Debs von der Citigroup (Citigroup Aktie), der diese Erwartung bereits im Vorfeld der Entscheidung betonte.


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Auch Analyst John Musk von der kanadischen RBC Capital sprach nur von einem ersten Schritt. Es könne Jahre dauern, bis das endgültige Ergebnis der aktuellen Entscheidung feststehe. Ein Börsianer sprach angesichts dessen und der positiven Kursreaktion gar von einem "perfekten Zeitpunkt zum Ausstieg aus den Versorgeraktien"./ag/tih/she

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