Die Skyline von Frankfurt hinter der Innenstadt.
Montag, 20.11.2017 12:07 von | Aufrufe: 967

Aktien Frankfurt: Dax dreht ins Plus - Anleger haken Jamaika-Aus schnell ab

Die Skyline von Frankfurt hinter der Innenstadt. ©pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Scheitern der Sondierungsgespräche über eine Jamaika-Koalition hat den deutschen Aktienmarkt am Montag nur kurzzeitig belastet. Der Dax konnte frühe Verluste wegen der davon ausgehenden Verunsicherung aufholen und stand zuletzt sogar mit 0,19 Prozent im Plus bei 13 018,20 Punkten. Er schwang sich damit wieder knapp über die seit Tagen umkämpfte Marke von 13 000 Punkten.

Die FDP hatte am späten Sonntagabend die Verhandlungen mit CDU, CSU und Grünen überraschend platzen gelassen. "Die politische Unsicherheit ist so ausgeprägt wie selten zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik", schrieb daraufhin Chefökonom Jörg Krämer von der Commerzbank (Commerzbank Aktie) in einer ersten Einschätzung. Eine Regierungsbildung gilt nun als äußerst schwierig, auch Neuwahlen werden von Experten nicht ausgeschlossen.

"Zwar sorgt das Scheitern von Jamaika für Unsicherheit, doch ist das vermutlich besser als zu viele Kompromisse der Parteien, deren Standpunkte sehr weit auseinander liegen", sagte daraufhin aber ein Händler. Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research ging am Morgen bereits davon aus, dass die Märkte recht schnell zur Tagesordnung übergehen werden.

Auch die übrigen Indexkollegen des Dax stabilisierten sich. Der MDax stieg zuletzt um 0,11 Prozent auf 26 469,05 Zähler, während der TecDax sogar um knapp ein halbes Prozent auf 2524,58 Punkte stieg. Auch für den EuroStoxx 50 war das Vorzeichen nach schwächerem Start zuletzt positiv. Der Euro neigte zeitweise zur Schwäche, konnte sich aber ebenso wieder erholen.

Auf Unternehmensseite gab es einige Aktien, mit denen Anleger am Montag gutes Geld verdienen konnten. Zum Spitzenwert im Dax mauserten sich ProSiebenSat.1 mit einem Kurssprung von fast 4,5 Prozent. Offensichtlich macht es den Anlegern neue Hoffnung, dass der langjährige Chef Thomas Ebeling den Medienkonzern im kommenden Jahr vorzeitig verlassen wird. Außerdem wurden sie gestützt von einer Kaufempfehlung der Commerzbank und erwachten Übernahmespekulationen. Die Analysten von Liberum hatten ins Spiel gebracht, dass der US-Medienkonzern NBCUniversal an einem Kauf interessiert sein könnte.

Zweitbester Dax-Wert wurde zuletzt die VW-Aktie mit einem Zugewinn von etwa 3,5 Prozent. Der Autobauer hat die Investoren am Vormittag mit Aussagen zur angepeilten Gewinn- und Dividendenentwicklung überzeugt. Wie aus einer Präsentation für Analysten hervorgeht, will der Konzern profitabler werden und die Dividenden-Ausschüttungsquote binnen fünf Jahren steigern.

Auch bei RWE machte sich ein Potpourri an Nachrichten positiv bemerkbar: Sie stiegen zuletzt um fast 3 Prozent, nachdem sie zuletzt deutlich darunter gelitten hatten, dass eine Jamaika-Koalition restriktiver bei der Kohleverstromung vorgehen könnte. Auch hier kamen mit einem positiven Analystenkommentar von Goldman Sachs (Goldman Sachs Aktie) und Medienberichten über die Zukunft der Ökostromtochter Innogy weitere Kurstreiber hinzu. Demnach soll RWE weiter über einen Verkauf von Anteilen nachdenken. Innogy-Aktien verzeichneten daraufhin ein Plus von etwa 1 Prozent.

Ansonsten bewegten vor allem Analystenkommentare einige Einzelwerte. K+S waren im MDax mit knapp 3 Prozent der größte Gewinner. Nach zuletzt sieben Verlusttagen starteten sie einen Erholungsversuch, nachdem die Experten des Analysehauses Bernstein den Titeln mit "Outperform" ein positives Votum aussprachen. Jeremy Redenius sieht eine gute Einstiegsgelegenheit gekommen.

Nach einer Expertenstimme waren Norma Group im MDax jedoch mit minus 2 Prozent abgeschlagen der größte Verlierer. HSBC hatte seine bisherige Kaufempfehlung für die Papiere des Verbindungstechnik-Herstellers aufgegeben. Nach einer Neubewertung der Aktien sieht Jörg-Andre Finke nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial.


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Nordex büßten im TecDax als Schlusslicht rund 3,3 Prozent ein. Der Hersteller von Windturbinen sei in der Branche am schlechtesten positioniert, schrieb Goldman-Analyst Manuel Losa in einer Studie. Er senkte das Kursziel für die von ihm zum Verkauf empfohlenen Papiere von 8 auf nur noch 5 Euro, was deutlich unter dem aktuellen Kurs von knapp über 7 Euro liegt./tih/jha/

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