PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Vor dem mit hoher Unsicherheit behafteten Wochenende haben die wichtigsten europäischen Börsen am Freitag deutlich nachgegeben. Die Anleger dürften vor allem abwarten, wie das Verfassungsreferendum in Italien und die Bundespräsidentenwahl in Österreich ausgehen, sagte Analyst Dirk Gojny von der National-Bank in Essen. Zudem steht an diesem Nachmittag noch der monatliche US-Arbeitsmarktbericht auf der Agenda, der vor allem wegen der in zwei Wochen anstehenden Leitzinsentscheidung der Fed Beachtung finden dürfte. Allerdings rechnet bereits die große Mehrheit der Marktteilnehmer mit einem Zinsschritt.
Der EuroStoxx 50
Der Ausgang der Abstimmungen an diesem Sonntag dürfte Experten zufolge richtungweisend für die Europäische Union sein und könnte die Position der EU-Gegner weiter stärken.
Unter den insgesamt 19 Branchen in Europa zeigte sich nur der Immobiliensektor fest, während alle anderen nachgaben. Die deutlichsten Verluste verbuchten die Aktien von Bergbauunternehmen und Ölgesellschaften sowie von Technologie-Firmen.
Die Aktien von Vivendi waren mit minus 2,72 Prozent Schlusslicht im EuroStoxx 50. Der französische Medienkonzern dementierte an diesem Morgen einen Pressebericht, dem zufolge er bereit sein sollte, zusammen mit der Telecom Italia Gespräche mit Mediaset über seine Bezahlfernsehsender wieder aufnehmen zu wollen. Vivendi ist Hauptaktionär der Telecom Italia. Der französische Konzern samt Aufsichtsratschef und Großaktionär Vincent Bolloré wiesen die Gerüchte inzwischen "kategorisch" von sich.
Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re sowie der französische Baukonzern Vinci (Vinci Aktie) luden zum Investorentag ein. Die Aktienkurse bewegte das aber kaum: Vinci-Papiere gaben 0,84 Prozent ab und Swiss Re zeigten sich zuletzt unverändert. Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer sieht sich trotz des harten Wettbewerbs und der niedrigen Zinsen finanziell gut aufgestellt. Die Aktionäre sollen davon weiter durch steigende Ausschüttungen profitieren.
Imperial Brands stiegen in London um 0,42 Prozent auf 3359 Pence. Die US-Investmentbank Goldman Sachs (Goldman Sachs Aktie) hob das Papier des Tabakkonzerns auf die "Conviction Buy List". Der Aktienkurs biete derzeit eine attraktive Einstiegsgelegenheit./ck/das
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