(Neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Chipkonzern Infineon (Infineon Aktie) hat die Anleger am Mittwoch mit seinem langfristigen Ausblick doch noch überzeugt. Analysten sprachen mit Blick auf die Resultate zwar von einem durchwachsenen Gesamtbild, beurteilten die langfristigen Unternehmensziele aber durchaus positiv. Ein Händler verwies zudem auf optimistische Aussagen des Konzerns zum Geschäft mit der Autobranche während der Telefonkonferenz zu den Zahlen.
Die Papiere, die am Morgen noch zwischen Gewinnen und Verlusten geschwankt hatten, beendeten den Tag schließlich mit plus 2,41 Prozent bei 16,80 Euro und damit auf dem höchsten Stand seit 2002. Der Dax gab hingegen um moderate 0,48 Prozent nach.
INFINEON NACH KURSRALLY UNTER DAX-FAVORITEN 2016
Im bisherigen Jahresverlauf bedeutet das ein Kursplus von fast 25 Prozent und damit den zweitbesten Platz im deutschen Leitindex nach Adidas (adidas Aktie). Für Rückenwind hatte dabei auch die Fantasie über eine Branchenkonsolidierung gesorgt. So war etwa im Herbst bekannt geworden, dass Qualcomm (Qualcomm Aktie) den niederländischen Chipherstellers NXP kaufen will.
Für Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank kam es nicht überraschend, dass einige Anleger am Mittwoch zwischendurch erst einmal Kasse machten. So hätten die Resultate für das abgelaufene Quartal und der Ausblick für das Geschäftsjahr 2016/17 leicht unter den Erwartungen gelegen.
Infineon rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit einem Umsatzplus von rund 6 Prozent, was etwa 6,86 Milliarden Euro Erlös wären. Zudem will das Unternehmen etwas profitabler werden. Die operative Marge peilt der Vorstand bei rund 16 Prozent an, im Vorjahr waren es 15,2 Prozent.
ANALYST: MARKTERWARTUNGEN KÖNNTEN SINKEN
Vor diesem Hintergrund könnten die Markterwartungen etwas fallen, schrieb Analyst Thomas Becker von der Commerzbank (Commerzbank Aktie). Das Unternehmen sei schwach ins neue Geschäftsjahr gestartet. Allerdings sei das angehobene längerfristige operative Gewinnmargenziel eine positive Überraschung. So wird die langfristige Gewinnmarge mit 17 Prozent deutlich höher angepeilt als bisher mit 15 Prozent. Zukäufe und die bessere Auslastung von Fabriken sollen sich auszahlen. Außerdem gebe der schwächere Euro Rückenwind, hieß es vom Unternehmen.
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Analyst Francois Meunier von der US-Bank Morgan Stanley hält derweil weitere Enttäuschungen für möglich. Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr impliziere ein deutlich anziehendes Wachstum im zweiten Halbjahr, was Risiken mit sich bringe./mis/ck/enl/ck
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