(neu: weitere Details, DZ-Bank-Kommentar und Schlusskurs)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die im zweiten Anlauf geglückte Übernahme von Stada
Händler begründeten die Kurs-Rally vor allem mit Eindeckungen von Leerverkäufen: Spekulative Anleger, die mit geliehenen Stada-Aktien auf fallende Kurse gesetzt hatten, mussten diese Aktien nun am Markt zurückkaufen. Das trieb den Stada-Kurs steil nach oben. Im Börsenjargon wird dieses Phänomen auch "Short-Squeeze" genannt. Die Spekulanten hatten darauf gesetzt, die geliehenen Papiere bei einem Platzen des Deals günstig zurückkaufen zu können und so einen Gewinn zu erzielen.
BAIN UND CINVEN AM ZIEL
Diese Hoffnung erfüllte sich nicht: Denn nach dem Scheitern des ersten Übernahmeversuchs glückte den Investoren Bain Capital und Cinven der Kauf des Bad Vilbeler Unternehmens nun doch noch. Bis zum Ablauf der Übernahmefrist in der Nacht zum Donnerstag war die erforderliche Mindestannahmeschwelle von 63 Prozent haarscharf geknackt worden, wie die Investoren am Freitag mitteilten. Nun gibt es eine weitere Annahmefrist bis zum 1. September.
Aus dem Aktienhandel war in den vergangenen Tagen zu hören, dass ein vergleichsweise hoher Anteil der frei handelbaren Stada-Aktien am Markt leer verkauft worden sei. Die Leerverkäufer standen plötzlich unter enormem Druck - entsprechend hoch war die Nachfrage nach Stada-Aktien.
HOFFNUNG AUF SONDERGEWINN UND AUFSTOCKUNG DER OFFERTE
Viele Marktteilnehmer dürften zudem auf einen Sondergewinn durch einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag hoffen, der ab einer Schwelle von 75 Prozent möglich ist, sagte ein Händler. Schließlich sei es dann auch nur noch eine Frage der Zeit, bis Bain und Cinven nach dem Kauf weiterer Anteile mit dem Zwangsausschluss der Minderheitsaktionäre (Squeeze Out) begännen.
Und da dürfte laut Thomas Maul, Analyst der DZ Bank, so mancher noch verbliebene Stada-Anleger hoffen, dass im Zuge des Zwangsausschlusses die bisherige Offerte noch aufgestockt wird, was aber unsicher sei./bek/ag/tav/stk/ck/stw
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