(neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die am Mittwoch zunächst große Begeisterung der Marktteilnehmer über die vorläufigen Geschäftszahlen der BASF (BASF Aktie) hat zum Handelsschluss spürbar nachgelassen. Nachdem die Papiere am Morgen zeitweise auf ein Jahreshoch von knapp 80 Euro gestiegen und damit so teuer waren wie zuletzt im August 2015, gaben die Titel am Ende des Tages ihren Gewinn vollständig ab. Mit 78,33 Euro kosteten sie soviel wie zum Vortagesschluss. Im Leitindex Dax, der am Mittwoch weiter nachgab, waren sie damit aber immer noch im vorderen Drittel.
Die vorläufigen Eckdaten der Ludwigshafener zum dritten Quartal wurden generell positiv bewertet. Die Erwartungen seien übertroffen worden, lautete die nahezu einhellige Meinung unter Branchenexperten. Dabei hatte BASF zwar einen kräftigen Umsatz- und Gewinneinbruch verzeichnet - Grund war aber der Verkauf der Erdgashandelsaktivitäten gewesen. Analysten hatten zudem mit einem deutlicheren Ergebnis-Rückgang gerechnet und äußerten sich entsprechend positiv.
ÜBERWIEGEND POSITIVE KOMMENTARE
So erhöhte etwa Analyst Cooley May von der australischen Investmentbank Macquarie das Kursziel auf 90 Euro und sieht damit für die Aktien noch deutlich Luft nach oben. Er bestätigte seine Kaufempfehlung.
Auch Analyst Andrew Stott von der schweizerischen Großbank UBS war voll des Lobes: Die Erholung des Chemiekonzerns habe offensichtlich bereits begonnen, schrieb er in einer ersten Reaktion am Mittwoch. Das operative Ergebnis habe den Konsens um 15 Prozent übertroffen. Er bleibe daher zuversichtlich, dass es weiter bergauf gehe. Vor allem bei den Marktschätzungen für 2016 sieht er nun deutlichen Anpassungsbedarf.
DEUTSCHE BANK (Deutsche Bank Aktie) SIEHT HINWEIS AUF GUTE BERICHTSSAISON IM SEKTOR
Branchenexperte Tim Jones von der Deutschen Bank hat hier schon recht konkrete Vorstellungen: Allein für 2016 dürften die Markterwartungen für das operative Ergebnis (Ebit) um mindestens 3 bis 4 Prozent steigen, so der Analyst. Zudem wertete er die guten BASF-Nachrichten als Hinweis auf eine wahrscheinlich starke Berichtssaison im Chemiesektor.
Noch mit Skepsis sieht dies dagegen Analyst Markus Mayer von der Baader Bank: Seiner Einschätzung nach hat die Branche in ihrem aktuellen Geschäftszyklus den Tiefpunkt noch nicht erreicht, weshalb Anleger die BASF-Quartalszahlen noch nicht als Kaufsignal sehen sollten, warnte er in einer aktuellen Studie.
EXPERTE: KEINE WEITEREN KURSTREIBER IN SICHT
Auch Analyst Jit Hoong Chan vom Analysehaus S&P Global ließ sich von der allgemeinen Euphorie nicht anstecken: Angesichts der bestätigten BASF-Jahresziele sieht er vorerst kaum weitere positive Kurstreiber für die Aktien. Auch ein Händler warnte, dass die bisherigen Ziele nicht genug seien, um nach dem zuletzt guten Lauf der Papiere auf den BASF-Zug aufzusteigen.
Der Kurs der BASF-Anteilsscheine hatte 2015 ein Rekordhoch bei 97,22 Euro erreicht. Danach war es monatelang abwärts gegangen. Sorgen etwa um Chinas Wirtschaft, der Brexit, aber auch Probleme im Öl- und Gasgeschäft hatten belastet. Im Februar markierten die Titel ein Zwischentief bei 56,01 Euro, seitdem sind sie aber Schritt für Schritt auf Erholungskurs./tav/fbr/ajx/he
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