Justitia, die Göttin der Gerechtigkeit (Symbolbild).
Freitag, 30.09.2016 19:28 von | Aufrufe: 947

AKTIE IM FOKUS 2: Hoffnung auf Einigung mit US-Justiz treibt Deutsche Bank an

Justitia, die Göttin der Gerechtigkeit (Symbolbild). pixabay.com https://pixabay.com

(neue Fassung)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf eine gütliche Einigung der Deutschen Bank in Vergleichsverhandlungen mit der US-Justiz hat am Freitag die Sorgen über die Kapitalausstattung des Geldhauses gemildert. Einem Medienbericht zufolge steht das Institut vor einer Einigung auf eine Strafzahlung in Höhe von 5,4 Milliarden US-Dollar für umstrittene Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor Finanzkrise. Der Aktienkurs schnellte nach oben: Bis zum Handelsschluss erklommen die Papiere mit einem Plus von 6,39 Prozent auf 11,57 Euro die Spitze des Dax

Grund der Erleichterung: Bisher stand eine Strafforderung von über 14 Milliarden Dollar (Dollarkurs) im Raum. Das hatte die Anleger unlängst verunsichert. Für zusätzlichen Druck sorgte am Donnerstagabend ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach bestimmte Hedgefonds teilweise überschüssige Geldbestände und Positionen bei der Deutschen Bank reduziert hätten. Der Kurs war daraufhin am Freitagvormittag auf ein Rekordtief von 9,898 Euro abgerutscht.

ANALYST: ABWÄRTSSPIRALE DURCH EINIGUNG MIT USA DURCHBRECHEN

Nach dem Kurseinbruch hatten Analysten die Anleger aber zur Besonnenheit aufgerufen. Deutschlands Branchenprimus habe ausreichend finanzielle Mittel, um mit seinen Problemen fertig zu werden, lautete die einhellige Meinung am Freitagmorgen. "Wir glauben, dass die Liquiditätssituation der Bank stabil ist", schrieb Goldman-Sachs-Analyst Jernej Omahen in einer Reaktion.

Die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) steht seit Monaten unter Druck - alleine seit Jahresbeginn hat die Aktie fast 50 Prozent verloren und ist damit der mit Abstand schlechteste Dax-Wert. Die Sorgen um die Kapitalausstattung hatten in diesem Monat nach der Milliardenforderung der US-Regierung einen Höhepunkt erreicht. JPMorgan-Experte Kian Abouhossein, der zu den einflussreichsten Analysten der Bankenbranche zählt, mahnte denn auch: "Es muss relativ schnell ein Vergleich erzielt werden, damit das Geschäft nicht belastet wird."

Christian Koch, Analyst bei der DZ Bank, hält es denn auch für realistisch, dass die Deutsche Bank die gegenwärtige Abwärtsspirale mit einer zeitnahen Einigung mit der US-Justiz in akzeptabler Höhe durchbricht. Hierdurch würde sich die Unsicherheit bezüglich der Kapitalausstattung deutlich verringern. Das würde auch dem Aktienkurs helfen.

DEUTSCHE-BANK-CHEF MACHT SPEKULANTEN VERANTWORTLICH

Deutsche-Bank-Chef John Cryan machte derweil Spekulanten für den Absturz an den Finanzmärkten verantwortlich. Am Markt seien gerade "einige Kräfte" unterwegs, die das Vertrauen in das Institut schwächen wollten, schrieb der Manager am Freitag in einem Brief an die Mitarbeiter, der der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX vorliegt. "Unsere Aufgabe ist es nun dafür zu sorgen, dass diese verzerrte Außenwahrnehmung unser Tagesgeschäft nicht stärker beeinflusst."


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Weiter aufwärts?

Kurzfristig positionieren in Deutsche Bank AG
VD0PMG
Ask: 3,26
Hebel: 21,09
mit starkem Hebel
Zum Produkt
VM4MGL
Ask: 5,20
Hebel: 5,18
mit moderatem Hebel
Zum Produkt
Smartbroker
Vontobel
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: VD0PMG,VM4MGL,. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.

Kurse

15,276
+0,77%
Deutsche Bank AG Chart

Analyst Jacques-Henri Gaulard von Kepler Cheuvreux sprang dem Bankchef in einer Studie zur Seite: Die vor zwei Wochen durchgesickerten Forderungen des US-Justizministeriums sowie der Bloomberg-Bericht über das Abwandern von Kunden lenkten von einer fundamentalen Analyse der Bank ab. Und diese zeige, dass die Lage gerade beim Blick auf die Liquidität deutlich besser sei als noch 2007, also kurz bevor die Finanzkrise mit der US-Investmentbank Lehman Brothers ihr prominentestes Opfer forderte.

KURS TIEFER ALS IN DER FINANZKRISE

Wie angespannt die Lage für die deutsche Bank derzeit ist, zeigt ein Blick auf den historischen Kursverlauf: Selbst zu den schlimmsten Zeiten der Finanzkrise war die Aktie mehr als 15 Euro wert gewesen./mis/das/ag/he

Werbung

Mehr Nachrichten zur Deutsche Bank Aktie kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News