(neu: Schlusskurse, DZ-Abstufung)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Starke Quartalszahlen und erhöhte Jahresziele haben Covestro-Anleger am Dienstag nur kurz erfreut. Nach einem freundlichen Handelsauftakt rutschten die Aktien der Bayer-Kunststofftochter schnell ins Minus. Börsianer lobten zwar einhellig die im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Ergebniskennziffern. Die Einschätzung der weiteren Geschäftsaussichten hingegen fiel recht verhalten aus.
Am Ende mussten die Anleger ein Minus von 2,36 Prozent auf 52,10 Euro verkraften, weshalb die Papiere einen der hinteren Plätze im schwächelnden MDax einnahmen. Am Morgen war die Aktie noch mit einem Zugewinn von zweieinhalb Prozent in den Handel gestartet. Mit in der Spitze 54,69 Euro hatte sie im frühen Geschäft nur knapp einen Euro unter dem Rekordwert von 55,65 Euro gelegen, den sie erst vor wenigen Tagen erreicht hatte.
ANALYSTEN SIND EUPHORISCH UND SKEPTISCH ZUGLEICH
Ein Händler sprach von einem hervorragenden dritten Quartal der Leverkusener, Commerzbank-Analyst Lutz Grüten gar von "sensationellen Resultaten". Höhere Absatzmengen und Margen hatten den bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um über ein Fünftel steigen lassen und der Konzernüberschuss war sogar um über 60 Prozent nach oben gesprungen. Dagegen hatte der Umsatz von Covestro (Covestro Aktie) wegen niedrigerer Verkaufspreise und negativer Währungseffekte stagniert.
Analyst Markus Mayer von der Baader Bank sagte, die starken Resultate änderten nichts an seiner vorsichtigen Einschätzung der Aktie. Covestro habe im bisherigen Jahresverlauf von niedrigeren Rohstoffkosten und Verzögerungen bei Produktionsanläufen der Konkurrenz profitiert. Diese zusätzlichen Kapazitäten kämen nun aber auf den Markt und die Rohstoffkosten stiegen. Daher könnte das Unternehmen Preisdruck zu spüren bekommen.
PRODUKTIONSAUSFALL BELASTET
Ein Marktbeobachter verwies zudem auf die Probleme bei der Herstellung der Polyurethan-Rohstoffe MDI und TDI wegen eines überraschenden Produktionsausfalls bei einem Lieferanten für Salpetersäure, über die Covestro die Anleger Mitte Oktober informiert hatte. Diese stünden allzu optimistischen Erwartungen für das Schlussquartal im Wege.
Auch dass der Konzern für das Ebitda und den freien Mittelzufluss im laufenden Jahr nun etwas optimistischer ist als bisher, löste keine Euphorie aus. Der angehobene Ausblick entspreche nun seinen Schätzungen, schrieb Commerzbank-Experte Grüten. Baader-Analyst Mayer räumt der Konsensprognose für das Ebitda immerhin knapp drei Prozent Luft nach oben ein.
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DZ BANK STUFT AB
Peter Spengler von der DZ Bank nutzte den Moment, um die Aktie trotz eines auf 57 Euro erhöhten fairen Werts auf "Halten" abzustufen. Angesichts des zuletzt starken Kursanstiegs sehe er nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial, betonte Spengler. Seit dem Börsengang vor rund einem Jahr, als die Aktie zu 24 Euro ausgegeben wurde, hat sich der Kurs mehr als verdoppelt.
Spengler verwies im Zuge dessen aber auch darauf, dass das anstehende vierte Quartal im Saisonverlauf grundsätzlich das schwächste sei. Außerdem bezeichnete er den Ausblick auf das kommende Jahr als unsicher, weil Covestro mit den diesjährigen Zahlen eine hohe Vergleichsbasis gelegt habe./gl/jha/das/tih/he
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