Tanklager der BASF in Ludwigshafen
Freitag, 24.02.2017 18:09 von | Aufrufe: 667

AKTIE IM FOKUS 2: BASF-Ausblick enttäuscht - Anleger versilbern Kursgewinne

Tanklager der BASF in Ludwigshafen ©BASF - We create chemistry https://www.flickr.com/photos/basf/15809060360#

(neu: Schlusskurse)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Chemiekonzern BASF (BASF Aktie) hat mit seinen Geschäftszahlen am Freitag für Ernüchterung gesorgt. Analysten sahen die Resultate für das Schlussquartal 2016 bestenfalls leicht über den Erwartungen. Zudem sei der Ausblick für die Anleger wohl eine Enttäuschung, schrieb Commerzbank-Experte Michael Schäfer. Ähnlich äußerte sich Markus Mayer von der Baader Bank, der angesichts der guten Kursentwicklung der Aktie nun die Zeit für Gewinnmitnahmen gekommen sah.

Schon zu Handelsbeginn sackten die Papiere der Ludwigshafener bis auf 86,71 Euro ab. Am Ende notierten sie noch 2,88 Prozent tiefer bei 87,36 Euro, womit sie zu den größten Verlierern im schwachen Dax zählten.

AKTIE ZOLLT DEUTLICHER ERHOLUNG TRIBUT

Damit zollten sie auch ihrer deutlichen Erholung Tribut. Seit dem Zwischentief vor über einem Jahr hatte der Aktienkurs um bis zu über 60 Prozent zugelegt - Ende Januar fehlten bei 91,55 Euro weniger als 6 Euro zum Rekordwert aus dem Frühjahr 2015, als auch der Dax den bisher höchsten Stand seiner Geschichte erreicht hatte. Seitdem pendelte die Aktie mehr oder weniger richtungslos um die Marke von 90 Euro.

BASF hatte im vergangenen Jahr darunter gelitten, dass der Konzern im Zuge eines Tausches von Firmenanteilen sein Gashandels- und Gasspeichergeschäft an den russischen Energiekonzern Gazprom abgegeben hatte: Sowohl der Umsatz als auch der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (Ebit) waren schrumpft. Nur das Nettoergebnis war etwas besser ausgefallen als ein Jahr zuvor. Seinerzeit hatten aber Abschreibungen aufgrund des starken Öl- und Gaspreisverfalls belastet.

ANALYST WENIG BEGEISTERT VON SCHLUSSQUARTAL

Im Schlussquartal 2016 konnten die Ludwigshafener zwar den Hebel umlegen und schnitten wieder stärker ab als ein Jahr zuvor. Auf den zweiten Blick seien die Resultate aber nicht so berauschend, urteilte Baader-Analyst Mayer. Einzig die Sparte mit Basischemikalien (Chemicals) und das Geschäft mit Katalysatoren, Bauchemikalien und Farben (Functional Materials and Solutions) hätten positiv überrascht, und bei ersterer sei nicht damit zu rechnen, dass diese Entwicklung im weiteren Jahresverlauf anhalte. Die übrigen Bereiche hätten schlechter als erwartet abgeschnitten.

Als eher enttäuschend bewerteten Experten den Ausblick von BASF. Die Unternehmensziele lägen unter seinen und den Konsensschätzungen, kritisierte Jeremy Redenius vom US-Analysehaus Bernstein Research. Entsprechend dürften die Markterwartungen nun unter Druck geraten, ergänzte Commerzbank-Analyst Schäfer.


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UNSICHERHEITEN

Positiver fiel das Urteil der NordLB aus: Deren Analyst Thorsten Strauß sprach von einem zuversichtlichen Ausblick und sah in der negativen Aktienkursreaktion vor allem Gewinnmitnahmen nach dem starken Anstieg der vergangenen Monate. 2017 will BASF den Umsatz um mindestens 6 Prozent und das bereinigte Ebit um bis zu 10 Prozent steigern. Zudem werde BASF aufgrund der großen Unsicherheit im wirtschaftlichen und politischen Umfeld seinen Sparkurs fortsetzen, sagte Unternehmenschef Kurt Bock./gl/jha/stb/he

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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