Kassel-Calden ist ein typisches Beispiel für einen Regionalflughafen, der politisch gewollt war, aber nicht auf einer Nachfrage im Markt beruhte. Nun gibt Airport-Chef Ralf Schustereder vorzeitig auf.
Am Ende hat es in der Luftfahrt-Branche keinen mehr überrascht. Ralf Schustereder, seit April 2014 Chef des Regionalflughafens Kassel-Calden, wird sein Amt vorzeitig im April diesen Jahres niederlegen. Eigentlich hätte er noch zwei Jahre weitermachen können laut Vertrag. Doch der Aufsichtsrat habe seinem eigenen Wunsch nach einem vorzeitigen Ausscheiden entsprochen, teilte das Kontrollgremium unter Führung des hessischen Finanzministers Thomas Schäfer (CDU) am Montag mit.
Wie freiwillig Schustereders Abgang wirklich ist, bleibt offen. Der erfahrene Luftfahrt-Manager war am Montag nicht zu erreichen. Fest steht aber: Schustereder hatte in Kassel gegen allerlei Hürden und Steine zu kämpfen, die ihm in den Weg gelegt wurden. Dabei war seine Aufgabe schon per se gewaltig. Er sollte einem Flughafen eine Perspektive geben, die der von Beginn an nicht hatte.
Der Flughafen-Neubau in Kassel wurde im April 2013 eröffnet. Die Baukosten lagen mit 282 Millionen Euro höher als zunächst veranschlagt, finanziert ausschließlich über Steuergelder. Gesellschafter sind das Land Hessen (68 Prozent), die Stadt und der Kreis Kassel (jeweils 13 Prozent) sowie der Gemeinde Calden (sechs Prozent).
Kassel-Calden ist ein typisches Beispiel für die Planung eines Flughafens, die in erster Linie politisch motiviert ist und nicht auf echter Nachfrage im Markt beruht. Regionalpolitiker wollten das infrastrukturschwache Nordhessen verkehrstechnisch besser anbinden. Doch kaum eine Airline verirrte sich nach Kassel, 2015 schrieb der Flughafen sechs Millionen Euro Verlust.
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