Air Berlin hat heute Insolvenz angemeldet.
Dienstag, 15.08.2017 15:49 von | Aufrufe: 2441

Air Berlin ist zahlungsunfähig: Senat fürchtet um Arbeitsplätze

Air Berlin hat heute Insolvenz angemeldet. - © istock.com/typhoonski

Air Berlin ist das Geld ausgegangen. Der Großaktionär Etihad hat heute verkündet, der seit langer Zeit kriselnden deutschen Fluggesellschaft keine weiteren Finanzmittel zur Verfügung zu stellen. Nach mehreren verlustreichen Jahren hat die zweitgrößte deutsche Airline heute Insolvenz angemeldet. Dabei will sie den Angaben zufolge in Eigenverwaltung bleiben und den Sanierungsvorgang ohne einen Insolvenzleiter bewältigen. Der Flugbetrieb soll wie gewohnt stattfinden, was aufgrund eines Notfallkredites der Bundesregierung möglich  wird. 

Großaktionär Etihad dreht den Geldhahn zu

Nach sechs Jahren als strategischer Partner von Air Berlin ist Etihad nun offensichtlich am Ende ihrer Geduld. Die arabische Airline erklärte heute, dass sie keine weiteren Finanzmittel zuschießen und damit ihr eigenes Risiko erhöhen könne. Seit dem Einstieg von Etihad als Großaktionär mit knapp 30 Prozent Anteil hat sich das Geschäft von Air Berlin massiv verschlechtert. Lediglich in 2011 schrieb Air Berlin schwarze Zahlen, als Etihad das Vielfliegerprogramm der deutschen Fluggesellschaft übernahm. Danach ging es mit Altlasten und Neuverschuldungen nur noch bergab. In 2016 flog die Airline einen Rekordverlust von 780 Millionen Euro ein. Nach der Entscheidung von Etihad und angesichts des zuletzt starken Rückgangs der Passagierzahlen sei man bei Air Berlin nun zu der Erkenntnis gekommen, dass ,,keine positive Fortbestehensprognose mehr besteht,‘‘ wie die Airline am Dienstag ihren Mitarbeitern mitteilte.

Arbeitsplätze bei Air Berlin in Gefahr

Der Berliner Senat ist laut Aussage von Vize-Senatssprecher Julian Mieth sehr daran interessiert, ,,dass die Arbeitsplätze so weit wie möglich erhalten bleiben‘‘. Dabei verwies er auf die Gespräche zwischen der Lufthansa und Air Berlin, bei denen es um die mögliche Übernahme von Teilbereichen der kriselnden Fluggesellschaft geht. Selbst bei einem positiven Ausgang der Gespräche geht  Arbeitssenatorin Elke Breitenbach  davon aus, dass ein Teil der Arbeitsplätze bei Air Berlin in Gefahr sei.  Aktuell prüft der Senat Hilfsmöglichkeiten für betroffene Arbeitnehmer bei Air Berlin. Dazu werde der Senat Gespräche mit der Unternehmensführung sowie den Gewerkschaften führen, allerdings sei es noch zu früh für konkrete Lösungsmöglichkeiten, hieß es.

Flugbetrieb bleibt weiterhin erhalten

Dank eines Notfallkredits der Bundesregierung in Höhe von 150 Millionen Euro soll der Flugbetrieb wie gewohnt fortgeführt werden. Laut Aussagen der Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries solle der Kredit ausreichen, um den Flugbetrieb drei Monate lang aufrecht zu erhalten. Als Grund für die Gewährung des Kredits nannten die Bundesministerien für Wirtschaft und Verkehr die deutschen Urlauber, die noch mit Air Berlin zurückkehren müssen und denen keine weitere Option zur Rückkehr nach dem Urlaub zur Verfügung steht.

 


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