Der Ex-Personalvorstand der Deutschen Telekom, Thomas Sattelberger, spricht im Handelsblatt-Interview über die Angst vor dem gläsernen Menschen, Innovation in Grauzonen und eine Insel namens Deutschland.
Von Ruhestand kann bei Thomas Sattelberger, dem 65-jährigen Ex-Personalvorstand der Deutschen Telekom wahrlich keine Rede sein. Und so bleibt nur ein Sonntag für ein Telefonat über gläserne Bewerber.
Herr Sattelberger, Big Data und People Analytics – also das Erstellen von Verhaltens- und Kompetenzprofilen auf Basis der Spuren im Netz – sind der Trend im Personalwesen in den USA, in Deutschland aber nahezu unbekannt. Warum?Deutschland hat zum einen generell wenige Kompetenzen, digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln. Wir sind deutlich besser darin, die Produktion zu digitalisieren, aber nicht gut darin, intelligente Dienstleistungen aus Big Data heraus zu kreieren. Zweitens haben wir eine panische Angst vor dem gläsernen Menschen, die hat sich schon bei der Volkszählung in den 1980er-Jahren gezeigt und wird heute etwa beim Thema elektronische Gesundheitskarte deutlich. Das ist fast schon eine Volkspsychose, die bei diesen Themen von Beginn an zu Unbehagen führt. Und drittens haben die Personaler in Deutschland so gut wie keine Qualifikation im Digitalen.
In den USA wird das Ganze hingegen als Chance gesehen?Sie brauchen gar nicht so weit zu gehen, das ist schon in Dänemark anders. Die Deutschen sehen die Wirtschaftsmacht oder die Staatsgewalt, die aus ihrer Sicht den Menschen vergewaltigt. Beim Thema Privatsphäre und Datenschutz leben wir auf einer Insel.
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