Bei Fair-Trade-Produkten wird oft geschummelt – das zeigt eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Hamburg: Von insgesamt 32 getesteten Produkten sind mehr als die Hälfte durchfallen.
Ob Kakao, Kaffee oder Schokolade: Im Supermarkt greifen immer mehr Verbraucher zu fair gehandelten Produkten. Doch oftmals täuscht der korrekte Anschein, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt: Die Hamburger Verbraucherzentrale hat 32 Artikel mit Fair-Trade-Gütesiegeln getestet – und die Hälfte aller Marken durchfallen lassen oder als „intransparent“ bewertet. Das geht aus einem Spiegel-Bericht hervor. Bei einigen Produkten sprechen die Verbraucherschützer sogar von „Etikettenschwindel“. Sie werfen den Herstellern vor, gezielte Tricks anzuwenden, um ihre Produkte besser zu vermarkten.
So schraubte beispielsweise ein Eiskaffeehersteller seinen Anteil an fair gehandelter Ware von sechs auf 60 Prozent hoch, indem er bei den Zutaten das Wasser und den Wasseranteil der Milch herausrechnete.
Auf dem Etikett eines Orangensaftproduzenten wurde nicht erwähnt, dass die faire Ware im Herkunftsland mit konventioneller Ware vermengt wurde. Ein solcher Mengenausgleich ist zwar erlaubt, muss zumindest in Deutschland aber auf dem Etikett vermerkt sein. Dort wurde das Produkt hingegen mit „100 Prozent Orange Fair“ gekennzeichnet.
Die Verbraucherzentrale kritisierte zudem die Unübersichtlichkeit der 27 verschiedenen Fair-Trade-Siegel, die zu einem undurchschaubaren „Wirrwarr“ führen.
Neben den bekannten Siegeln wie „TransFair“ oder „Gepa“ werben einige Fabrikanten auf ihren Produkten immer häufiger mit selbst kreierten Siegeln wie „Hand in Hand“ oder „Pro Planet“. Diese Siegel werden jedoch selten unabhängig überprüft. „In der Regel kann der Kunde nicht erkennen, welche Standards des Fair Handels erfüllt werden“, kritisiert die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern.
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