Im April geschah das schlimmste Fabrikunglück in der Geschichte Bangladeschs: Ein Gebäude mit mehreren Nähfabriken fiel in sich zusammen und begrub Tausende unter sich. Der Textilindustrie des Landes schadete das nicht.
Die Risse im Gemäuer waren ein Warnsignal. Doch die Manager der Textilfabriken im „Rana Plaza“ in Bangladesch zwangen ihre Näherinnen und Zuschneider am 24. April trotzdem zur Arbeit. Gegen 9 Uhr knallte es plötzlich - und das achtstöckige Gebäude stürzte wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Tausende Arbeiter wurden unter Tonnen von Beton und Stahl begraben.
Fieberhaft gruben sich die Helfer durch die Schuttberge in einem Vorort der Hauptstadt Dhaka. Mit bloßen Händen halfen Anwohner bei der Suche nach Überlebenden, sie nutzten Saris, die langen Wickeltücher der Frauen, um die Verletzten an der Seite der Betonskelette herunterrutschen zu lassen. „Ich will leben, bitte helft mir, hier herauszukommen“, schrie ein Überlebender, der zwischen einer Säule und einer umgestürzten Wand gefangen war.
Rettungskräfte ließen Wasser, Essen und Taschenlampen durch die Risse herunter. Sie bliesen Sauerstoff durch die Hohlräume in den Trümmerberg. „Wir graben, bis der Letzte gefunden ist“, erklärte der Bergungsleiter. Es sollte fast drei Wochen dauern. Die traurige Bilanz des schwersten Fabrikunglücks in der Geschichte des Landes: mehr als 1100 Tote, 2500 Verletzte.
Als die Retter die Hoffnung schon aufgegeben hatten, geschah am 16. Tag nach der Katastrophe das Wunder: Wieder einmal riefen sie in den Trümmerberg hinein, ob noch jemand lebe - und Reshma Begum antwortete. „Ich habe nicht geglaubt, dass ich jemals wieder das Licht sehen werde“, sagte sie nach ihrer Rettung. Als sie herausgetragen wurde, riefen die Umstehenden: „Allah ist groß!“
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