Schuld und Bühne

Montag, 02.03.2015 12:00 von WirtschaftsWoche - Aufrufe: 167

Sebastian Edathy hat eingeräumt, illegale Kinderpornos besessen zu haben. Diese Schuld wollte er bislang nicht eingestehen. Aber die Alternative wäre für ihn noch unangenehmer gewesen.

Als sich an diesem Montagvormittag die Nachricht verbreitete, Sebastian Edathy gestehe vor dem Landgericht in Verden seine Schuld ein, muss durch die SPD-Führung ein kollektiver Stoßseufzer gegangen sein. Der ehemalige Bundestags-Abgeordnete hat Partei und Fraktion seit Monaten in Anspannung gehalten, in einer eigentümlichen Nervosität, in der immer bange Fragen mitschwammen: Was kommt noch raus? Wer fällt vielleicht noch über diese Affäre? Und wann hört das endlich auf?Edathy selbst hat diese Lage immer wieder neu befeuert, mit Interviews, wütenden Facebook-Post aus dem Exil und einem seltsamen Auftritt vor der Berliner Bundespressekonferenz. Er hat SMS von Parteikollegen veröffentlicht und einen Parlamentarischen  Untersuchungsausschuss ausgelöst. Ganz zu Beginn, schon fast wieder vergessen, fiel mit Hans-Peter Friedrich (CSU) ein Innenminister über diese Causa,  die Autorität von SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann gilt bis heute als nicht ganz wieder hergestellt. Edathy wollte kein Opfer sein und kein Täter, stattdessen schlug er verbal um sich.Dem SPD-Politiker wurde zur Last gelegt, kinderpornografische Filme und Fotos bestellt und besessen zu haben.  Er selbst, der sich am öffentlichen Pranger längst vorverurteilt fühlte, hat sich lange und voller Vehemenz dagegen gewehrt, diesem Pranger gegenüber reuig, demütig oder gar moralisch geläutert zu sein. Edathy sprach immer nur von legal oder illegal. Und seine Taten seien legal gewesen. All die anderen Kategorien einer medialen Öffentlichkeit wollte er nicht akzeptieren, obwohl er die Folgen dieser Öffentlichkeit längst am eigenen Leib spürte: als zerstörte Existenz.

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