SJB FondsPortrait. Aviva Australian Resouces Fund .

SJB FondsPortrait. Aviva Australian Resources Fund (LU0367992699).

Der aktuelle wirtschaftliche Aufschwung in Australien ist zu einem Großteil dem Rohstoffreichtum des Landes zu verdanken. Australien profitiert von der hohen Rohstoffnachfrage der Schwellenländer, wobei vor allem der steil ansteigende Bedarf Chinas die Preise nach oben treibt. Mehr als die Hälfte aller Exportgüter Australiens sind Rohstoffe. So macht Kohle einen Anteil von 20,0 Prozent an den australischen Exporten aus, 15,2 Prozent sind Eisenerz. Immer wichtiger für Australiens Exportindustrie wird zudem Gold, das zuletzt für 7,9 Prozent der Ausfuhren verantwortlich war. Der im Zuge der weiter eskalierenden globalen Schuldenkrise auf neue Rekordhochs gekletterte Goldpreis lässt hier die Erlöse der beteiligten Firmen in die Höhe schnellen. Weitere gefragte Rohstoffe wie Öl, Gas, Kupfer und Aluminium runden das Portfolio der australischen Exportgüter ab.

Für Investoren, die von der boomenden Rohstoffindustrie des Landes profitieren wollen, hat die britische FondsGesellschaft Aviva Investors einen ganz besonderen Fonds aufgelegt. Der Aviva Australian Resources Fund (ISIN: LU0367992699) ist auf die Unternehmen des australischen Rohstoffsektors spezialisiert und strebt danach, die langfristigen Chancen in diesem Bereich zu nutzen. FondsManager Nick Pashias managt den am 24. Juni 2008 aufgelegten Fonds, der in Euro notiert und aktuell ein FondsVermögen von 34,39 Millionen Euro aufweist. Der Aviva Australian Resources nutzt als Benchmark den ASX 300 Resources Index 5% Capped von S&P, der auf australische Rohstofftitel fokussiert ist. Die jüngsten Performanceergebnisse des Fonds sind überzeugend: Im Gesamtjahr 2009 gelang ein dreistelliges Plus von +101,93 Prozent, 2010 waren es +42,44 Prozent. Werden Renditen in dieser Höhe auch langfristig erzielt?

FondsEntwicklung. Übersichtlich.

Für unsere SJBFondsAnalyse haben wir den Aviva Australian Resources Fund dem MSCI Australia als Vergleichsindex gegenübergestellt. Erzielt der der Fonds mit seiner Spezialstrategie gegenüber dem breiter streuenden australischen Aktienindex einen Renditevorsprung? Für den Zeithorizont seit Auflegung im Juni 2008 ist dies nicht der Fall. Hier verzeichnet der Aviva Australian Resources eine Rendite von +2,00 Prozent p.a. in Euro, die merklich hinter derjenigen des MSCI Australia von +5,59 Prozent zurückbleibt (Stand 02.08.2011). Im Dreijahresvergleich hellt sich das Bild für den Fonds auf: In diesem Zeitraum konnte der Rohstofffonds eine durchschnittliche Jahresrendite von +8,22 Prozent erwirtschaften, die bereits bis auf 1,54 Prozentpunkte an das Ergebnis des MSCI Australia heranreicht. Voll aufgegangen ist die Strategie von Nick Pashias und seinem Fonds dann im letzten Einjahreszeitraum: Hier konnte der Aviva Australian Resources eine beeindruckende Performance von +24,16 Prozent erreichen, die fast das Dreifache der +8,49 Prozent ausmacht, die der marktbreite MSCI Australia aufzuweisen hat.

Chancen und Risiken der Spezialstrategie, ausschließlich auf australische Rohstofftitel zu setzen, werden an diesen Zahlen sehr gut deutlich. Phasen einer schwächeren Renditeentwicklung wechseln sich mit Zeiten ab, in denen eine teils deutliche Outperformance erzielt wird. Wie ist es um das Risikoprofil des Fonds bestellt? Wie bei einem stärker fokussierten Fonds zu erwarten, weicht die Volatilität im Vergleich zum Referenzindex nach oben ab. Seit Auflegung des Fonds liegt dessen Volatilität mit 36,61 Prozent p.a. merklich oberhalb der Schwankungsbreite des MSCI Australia, die in diesem Zeitraum 27,97 Prozent p.a. betragen hat. Auch über drei Jahre überbietet der Fonds die annualisierte Volatilität seiner Benchmark: Mit 36,17 Prozent fällt diese deutliche 8,12 Prozentpunkte höher als diejenige des MSCI Australia aus. Da in dieser Zeit keine Mehrrendite erwirtschaftet werden konnte, liegt mittelfristig eine für Investoren ungünstigere Risikostruktur vor. Ganz anders in der kurzfristigen Betrachtung: Zwar befindet sich auch über ein Jahr die Schwankungsintensität des Aviva-Fonds über Indexniveau, die 15,51 Prozent gegenüber der 10,86 Prozent der Benchmark sind aber angesichts eines Renditevorsprungs von 15,67 Prozentpunkten locker zu verkraften. Als Quintessenz bleibt festzuhalten: Mit dem Aviva Australian Resources haben wir einen aufgrund seiner Spezialisierung überproportional schwankenden Fonds vor uns, der aber in seinen guten Zeiten die gesteigerte Volatilität durch einen sehr hohen Performancevorsprung wettmacht.

FondsStrategie. Entschlüsselt.

Nick Pashias, seit Auflegung im Juni 2008 FondsManager des Aviva Australian Resources Fund, erwirbt ausschließlich australische Aktien des Rohstoffsektors. Ziel ist es, die Dynamik des Bereichs für langfristige Gewinne zu nutzen. Zu diesem Zweck werden attraktive Investmentchancen im gesamten Spektrum der Marktkapitalisierung wahrgenommen. In der Regel legt der Portfoliomanager einen Anlagehorizont von mindestens zwei Jahren zugrunde und konzentriert sich auf die 20 bis 30 überzeugendsten Titel. Damit ist das Portfolio stark konzentriert. Bei der Gewichtung der einzelnen Anlagewerte werden das Gesamtrisiko des Portfolios sowie der makroökonomische Hintergrund berücksichtigt. Die Einzelbestände innerhalb des Rohstofffonds dürfen 10,0 Prozent des FondsVermögens nicht überschreiten, bei Nebenwerten ist die maximale Gewichtung auf 1,0 Prozent begrenzt.

Als Teil seiner Strategie gibt Pashias an, Bewertungsanomalien auszunutzen, die als Folge einer Überreaktion der Anleger auf kurzfristige Meldungen entstehen. Auch durch das gezielte Beobachten von Veränderungen auf Unternehmensebene versucht der FondsManager, eine Mehrrendite zu erwirtschaften. Im Rahmen des Anlageprozesses werden die Aktien des ASX 300 Resources Index nach den aussichtsreichsten Titeln durchforstet. Der Aviva Australian Resources Fund betreibt drei Haupt-Researchbereiche: für Öl und Energie, Metalle und Bergbau sowie für Nebenwerte aus dem Rohstoff- und Agrarsektor. Die Aktienauswahl basiert auf Fundamentalanalyse, wobei detaillierte Bewertungsmodelle für die einzelnen Unternehmen entwickelt werden. Zudem werden Treffen mit der Unternehmensleitung gerade von kleineren Firmen große Bedeutung eingeräumt.

Der Aviva Australian Resouces Fund erwirbt ausschließlich Rohstofftitel, wobei Unternehmen aus dem Bereich Metalle und Stahl mit 42,2 Prozent des FondsVolumens am höchsten gewichtet sind. Knapp dahinter folgen Bergbauunternehmen mit 37,1 Prozent Portfolioanteil. Die drittgrößte Einzelbranche im Fonds stellen Öl- und Gasproduzenten dar (21,8 Prozent). Bei den Top-10-Positionen ist der Bergbaukonzern Rio Tinto der Favorit des FondsManagements: Mit 7,1 Prozent des Bestandes stellt er die größte Einzelposition dar. Der zweite australische Bergbaugigant BHP Billiton nimmt 6,4 Prozent im Portfolio ein. Im Bereich der Stahlerzeugung ist Fortescue Metals der Liebling von FondsManager Pashias (7,0 Prozent Portfolioanteil). Bei den Ölexplorationsunternehmen werden Woodside Petroleum und die vorwiegend in Papua-Neuguinea tätige Oil Search favorisiert. Minenbetreiber wie Equinox Minerals und Newcrest Mining runden die Top 10 des Fonds ab. Insgesamt ein ausgewogenes Portfolio von Rohstofftiteln, das die wichtigsten Branchen Bergbau, Öl und Metalle abdeckt, ohne bei einem Einzelsektor eine zu hohe Gewichtung vorzunehmen. Die richtige Basis, um von weiter steigender globaler Rohstoffnachfrage zu profitieren.

SJB Fazit. Aviva Australian Resources Fund.

Mit seiner Spezialisierung auf australische Rohstoffunternehmen hat der Aviva Australian Resources Fund in der jüngeren Vergangenheit eine deutliche Outperformance gegenüber anderen Australienfonds erzielt. Das durch den Rohstoffreichtum des fünften Kontinents gegebene Wachstumspotenzial wird vom Fonds voll ausgeschöpft. Für Investoren, die an eine Fortsetzung des Aufschwungs der Rohstoffpreise glauben und die bereit sind, dafür auch höhere Schwankungen zu akzeptieren.

Aviva Investors. Hintergründig.

Aviva Investors wurde 1994 unter dem Namen Portfolio Partners gegründet. Fonds in Deutschland: 115. Verwaltetes Vermögen: 304 Mrd. Euro. Zu Umsatz und Gewinn macht die FondsGesellschaft keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: 1.300. Geschäftsführer: Alain Dromer. Stand: 30.06.2011.

SJB Abfrage 04.08.2011.

http://www.avivainvestors.de