SJB FondsEcho. Währungspolitik. Flexibilisiert. Aberdeen Global Chinese Equity

Donnerstag, 19.04.2012 19:24 von SJB - Aufrufe: 849

 

SJB FondsEcho. Währungspolitik. Flexibilisiert. Aberdeen Global Chinese Equity Fund (LU0231483743).

 

In der Wirtschafts- wie Währungspolitik Chinas sind derzeit große Umwälzungen im Gange. Zum einen hat die Regierung in Beijing ihre Wachstumsprognose für 2012 mit 7,50 Prozent relativ niedrig angesetzt, um stattdessen vermehrt auf die Qualität des Wirtschaftswachstums zu achten. Ökonomen halten hingegen ein BIP-Plus von rund 8,50 Prozent für realistisch. Zum anderen will China die Bedeutung der heimischen Währung Renminbi (Yuan) an den internationalen Devisenmärkten kräftig steigern.

So soll in den kommenden ein bis zwei Jahren von der chinesischen Zentralbank (PBoC) eine gänzlich neue Plattform zur internationalen Zahlungsabwicklung aufgebaut werden. Das neue System wird die Konvertierbarkeit der Währung stärken und die Nutzung des Yuan als Handelswährung erhöhen. Denn beim Aufstieg Chinas zum Exportweltmeister und zur mittlerweile zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hat die Währungsentwicklung nicht mitgehalten. Der Yuan ist nach wie vor an den internationalen Devisenmärkten nicht frei handelbar, seine Kursentwicklung eng an die des US-Dollar gebunden. Auf dem Weg zu einer wirtschaftlichen Führungsmacht will China nun eine stärkere Aufwertung des Yuan zulassen. Zukünftig darf Chinas Valuta nicht mehr nur um 0,5, sondern um 1,0 Prozent vom täglich festgelegten Referenzkurs der PBoC zum US-Dollar abweichen.

Die beschleunigte Aufwertungsbewegung der chinesischen Währung, mit der nun zu rechnen ist, macht Anlagen in chinesischen Aktien noch attraktiver. Davon profitiert auch ein Fonds wie der Aberdeen Global Chinese Equity Fund (WKN A0HMN2, ISIN LU0231483743), der sich bei seinen Investments auf China incl. Hongkong konzentriert. Der Chinafonds wurde am 24. März 2006 aufgelegt und verwaltet aktuell ein FondsVermögen von 1,15 Milliarden Euro. Das FondsManagement liegt in den Händen des Aberdeen Asian Equities Team, das von Hongkong aus operiert und ein aktives Portfoliomanagement betreibt. FondsWährung ist der US-Dollar, als Benchmark wird der MSCI Zhong Hua verwendet. Mit seiner Titelauswahl konnte das Anlageteam seit Auflegung eine attraktive Rendite von +14,28 Prozent p.a. erzielen. Über drei Jahre liegt der Aberdeen Chinese Equity in seiner Vergleichsgruppe ganz vorn, und auch kurzfristig sieht die Performance ausgezeichnet aus: Im bisherigen Jahresverlauf 2012 wurde bereits ein Plus von +9,52 Prozent in Euro erwirtschaftet. Was sind die näheren Kennzeichen der so erfolgreichen Anlagestrategie?

 

FondsStrategie. Finanztitel. Präferiert.

Anlageziel des Aberdeen Global Chinese Equity Fund ist das Erzielen einer langfristigen Gesamtrendite durch Investition des FondsVermögens in Aktien von Unternehmen mit Sitz in China bzw. von Unternehmen, die ihrer Geschäftstätigkeit hauptsächlich in China nachgehen. In der Branchenauswahl nimmt der Sektor der Finanzdienstleister mit 37,6 Prozent Portfolioanteil den ersten Platz ein. Die Schwerpunktlegung auf Finanztitel trägt dem Umstand Rechnung, dass in China neben den durch das hohe Kreditwachstum aufstrebenden Banken auch Versicherungsunternehmen immer wichtiger werden. Chinesische Industrietitel machen derzeit 19,0 Prozent des FondsVolumens aus. An dritter Stelle der Branchengewichtung liegen konjunkturabhängige Konsumgüter mit 10,4 Prozent, die in China mit seiner wachsenden Mittelschicht immer stärkere Bedeutung erlangen. Eine durchschnittlich hohe Gewichtung erfahren Energiewerte mit 7,9 Prozent sowie Telekommunikationstitel mit 6,5 Prozent. Abgerundet wird die Branchenallokation des Aberdeen Global Chinese Equity Fund durch Firmen aus dem Sektor allgemeiner Verbrauchsgüter mit 5,3 Prozent sowie IT-Unternehmen mit 4,5 Prozent Anteil am FondsVermögen. Die Barmittel des Fonds liegen aktuell bei 2,7 Prozent.

 

FondsPortfolio. Auswahl. Konzentriert.

Das Aktienportfolio des Aberdeen Global Chinese Equity Fund hat derzeit einen Umfang von 43 Titeln und ist damit recht konzentriert – vor allem, wenn man die absolute Größe des Fonds zugrundelegt. Knapp die Hälfte des Fonds, nämlich 45,3 Prozent, sind in den zehn größten Einzelpositionen investiert. Das unter anderem in den Bereichen Immobilien, Einzelhandel und Tourismus aktive Konglomerat Jardine Strategic Holdings belegt mit einem Anteil von 7,5 Prozent Platz eins der Top 10. Mit deutlichem Abstand folgen das chinesische Mobilfunkunternehmen China Mobile auf Platz zwei (4,7 Prozent) sowie das IT-Unternehmen ASM Pacific Technology mit 4,5 Prozent. In derselben Höhe sind das chinesische Handelshaus Li & Fung sowie der Finanzdienstleister Standard & Chartered im FondsPortfolio gewichtet. Das Hongkonger Immobilienunternehmen Sun Hung Kai Properties nimmt 4,2 Prozent im Portfolio des Aberdeen-Fonds ein. Abgerundet wird die Top 10 des Fonds durch die beiden chinesischen Ölfirmen PetroChina und CNOOC, den Versicherer AIA Group sowie die Aktie des Hongkonger U-Bahn-Betreibers MTR.

 

FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir dem Aberdeen Global Chinese Equity Fund den MSCI China als Vergleichsindex gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse zeigt, dass die Benchmark passend gewählt ist und damit aussagekräftige Werte zu Alpha und Beta liefern wird. Mit 0,81 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem hohen Niveau, für ein Jahr ist sie mit 0,82 noch etwas ausgeprägter. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark verläuft weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Für drei Jahre liegt sie bei 0,66, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,67 an. Damit haben sich mittelfristig 34 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 33 Prozent. Somit sind durchgängig rund ein Drittel der Performanceergebnisse des Fonds auf die individuelle Titelauswahl des Asian Equities Team von Aberdeen zurückzuführen. Der Tracking Error liegt über drei Jahre bei 8,80 Prozent, auf Jahressicht legt die Spurabweichung auf 8,92 Prozent zu. Welche Volatilitätswerte verzeichnet der Chinafonds unter diesen Voraussetzungen?

 

 

FondsRisiko. Volatilität. Geringer.

Der Aberdeen Global Chinese Equity Fund weist für drei Jahre eine Volatilität von 15,10 Prozent auf, die damit noch unterhalb der Schwankungsbreite liegt, die der MSCI China mit 15,99 Prozent zu verzeichnen hat. Über ein Jahr stellt sich die Schwankungsneigung des aktiv gemanagten Aktienfonds sogar deutlich günstiger dar: Hier beträgt die „Vola“ des Fonds 15,71 Prozent, wohingegen die Benchmark eine Schwankungsbreite von 19,28 Prozent aufzuweisen hat. Mit Blick auf die Schwankungsanfälligkeit ist das Aberdeen-Produkt damit klar im Vorteil, die Risikostruktur stellt sich besser dar.

Dieses Bild wird durch das unter Marktniveau liegende Beta des Fonds bestätigt, das über drei Jahre einen Wert von 0,79 aufweist. Auf Jahressicht präsentiert sich die Kennzahl mit 0,73 noch günstiger aus FondsPerspektive, weist sie doch auf eine um 27,0 Prozent geringere Schwankungsneigung hin. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte belegt, dass der Chinafonds in allen untersuchten Zeiträumen eine geringere Schwankungsbreite als seine Benchmark MSCI China zu verzeichnen hat. Die Risikokennziffer liegt stets unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt dabei Werte von zutiefst 0,51 an. Dem auf Hongkong und China fokussierten Aberdeen-Fonds gelingt damit das Kunststück, einen Renditevorsprung zur Benchmark zu erzielen, obwohl durchgängig ein geringeres Risiko eingegangen wird. Wie ausgeprägt fällt diese Mehrrendite aus?

 

FondsRendite. Alpha. Überzeugend.

Über drei Jahre hat der Aberdeen Global Chinese Equity Fund eine Gesamtrendite von +86,90 Prozent in Euro aufzuweisen (Stand: 16.04.2012). Eine ganz ausgezeichnete Wertentwicklung, die einer Rendite von +23,16 Prozent p.a. entspricht. Den Vergleichsindex lässt der aktiv gemanagte Aktienfonds damit weit hinter sich: Der MSCI China wartet für den Dreijahreszeitraum mit einer Gesamtrendite von +38,53 Prozent bzw. einem Plus von +11,46 Prozent p.a. auf. Die mehr als doppelt so hohe Rendite des Aberdeen-Fonds hat als klare Bestätigung seiner bei der Aktienauswahl verfolgten Strategie zu gelten. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung gelingt es dem Fonds ebenfalls, den Index auf Distanz zu halten: Mit seiner Wertentwicklung von +5,63 Prozent liegt der Aberdeen-Fonds über zehn Prozentpunkte vor dem MSCI China, der es auf eine Rendite von -4,63 Prozent bringt.

Die hohe Mehrrendite des aktiv gemanagten Fonds zur Benchmark manifestiert sich auch in dem positiven Alpha, das über drei Jahre bei 1,04 liegt. Auf Jahressicht fällt die Kennzahl mit 0,74 gleichfalls überzeugend aus. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre wird deutlich, dass der Chinafonds seinen Performancevorsprung zur Benchmark mit großer Regelmäßigkeit erzielt. In 30 der letzten 36 Perioden gab es ein positives Alpha bis 1,92 in der Spitze zu verzeichnen, nur sechs Mal rutschte die Kennzahl ins Minus. Damit ergibt sich für den Chinafonds von Aberdeen ein überaus positives Gesamtbild: Der Renditevorsprung überzeugt sowohl in seiner absoluten Höhe als auch mit Blick auf die dafür akzeptierten Schwankungen. Dass Rendite und Risiko in einem ausgezeichneten Verhältnis zueinander stehen, beweist der Wert von 1,19 bei der Information Ratio über drei Jahre.

 

SJB Fazit. Aberdeen Global Chinese Equity Fund.

Eine Währung mit fortgesetztem Aufwärtspotenzial und ein beeindruckendes Wirtschaftswachstum – dies sind zwei der wichtigsten Argumente für Investoren, Aktien aus China und Hongkong in ihr FondsDepot aufzunehmen. Prädestiniert dazu, vom fortgesetzten Aufschwung im „Reich der Mitte“ zu profitieren, ist der Aberdeen Global Chinese Equity Fund. Ein hoher Performancevorsprung zum MSCI China bei erstaunlich niedriger Volatilität – da horchen nicht nur China-Kenner auf!

 

 

Erläuterungen

 

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Weder die allgemeine Marktentwicklung, noch ein höheres Risiko spielen für die Generierung dieser FondsErträge eine Rolle. Beispiel: Ein Alpha von 0,5 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 0,5 Prozent bei gleichem Risiko erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass ein aktives FondsManagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet hat. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement.

 

Beta

Gilt als Risikomaß. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, der Fonds ist risikoreicher. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält. Der Beta-Faktor muss im Zusammenhang mit der Korrelation gesehen werden.

 

Dividendenrendite

Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.

 

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines bestimmten Fonds. Sie wird errechnet, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene aktive Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher dieser Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

 

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten. Die Kennzahl ergänzt und konkretisiert die durch ein positives bzw. negatives Beta angezeigte Richtung der FondsVolatilität durch eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung des Fonds. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren.

 

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Kurs der Substanz des Buchwerts entspricht, dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.

 

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

 

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch.

 

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dieser Wert bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Er wäre also ein Indextracker. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte oder niedrigere Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

 

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio gibt darüber Auskunft, ob die FondsEntwicklung auch dem Vergleich zu einem „risikolosen“ Investment standhält. Sie ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich. In diesem Fall ist die Kennzahl ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist, als die risikolose Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert der Sharpe Ratio würde bedeuten: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Eine Investition wäre weniger rentabel.

 

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt und ist damit bereit, ein aktives Risiko einzugehen. Ob dieses Risiko gerechtfertig war, diese Frage klärt die nächste Kennzahl.

 

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

 

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

 

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

 
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