FLUY-Kabel von Leoni.
Dienstag, 13.10.2015 08:44 von | Aufrufe: 2171

ROUNDUP: Zulieferer Leoni schickt Aktie mit Gewinnwarnung auf steile Talfahrt

FLUY-Kabel von Leoni. © Leoni AG

NÜRNBERG (dpa-AFX) - Der Autozulieferer Leoni hat den Markt mit einer drastischen Gewinnwarnung geschockt: Vorbörslich brachen die Aktien des MDax-Konzerns mit weltweit 67 000 Mitarbeitern um knapp 16 Prozent ein. Händler und Analysten zeigten sich geschockt. Sie sprachen von einem "Desaster". Mitte August hatte der neue Leoni-Vorstandschef Dieter Bellé den Konzern bereits wegen einer schwächeren Autonachfrage in China auf schwierigere Zeiten eingestimmt und Mitte September das Umsatzziel für 2016 gesenkt. Am Montagabend folgten Gewinnwarnungen für 2015 und 2016. Diese begründeten die Bayern mit Problemen im Bordnetz-Geschäft und einer geringeren Nachfrage.

Im dritten Quartal sei der Gewinn wegen höherer Kosten überraschend gesunken, erklärte das Unternehmen aus Nürnberg. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) falle mit 30 Millionen Euro deutlich schwächer aus als vom Konzern bislang angenommen. Auch Analysten hatten ein deutlich besseres Ergebnis erwartet. Als Grund gab das Unternehmen starke Belastungen im Bordnetz-Segment vor allem im September an. Im vierten Quartal dürfte die schwächere Entwicklung des Geschäftsbereichs das Ergebnis weiter belasten. Analyst Nikhil Bhat von der US-Bank JPMorgan stufte die Aktien ab und senkte das Kursziel drastisch. Die Unsicherheit über die künftige Entwicklung sei nach dem schwachen Quartal und der Gewinnwarnung gestiegen.

BISHERIGES MARGENZIEL WIRD 'DEUTLICH UNTERSCHRITTEN'

Das ursprüngliche Ziel, 2015 ein operatives Ergebnis von 200 Millionen Euro zu erreichen, gab Leoni nun auf. Der Konzernumsatz soll sich hingegen weiter mindestens auf dem Niveau von 4,3 Milliarden Euro bewegen. Auch 2016 halten die Belastungen voraussichtlich an. Der Kabelhersteller rechnet daher beim Umsatz statt der bisher erwarteten 4,8 Milliarden nur noch mit 4,6 Milliarden Euro. Die Profitabilität dürfte deutlich schwächer ausfallen als bisher erwartet. Das bisherige Ebit-Margenziel von sieben Prozent werde "deutlich unterschritten", hieß es.

Verschlechterte wirtschaftliche Rahmenbedingungen in China und Russland dürften zu einer geringeren Nachfrage führen. Auch das US-Geschäft mit der Nutzfahrzeugindustrie sowie das Umsatzvolumen einzelner Kunden werde sich wahrscheinlich nicht auf dem bislang geplanten Niveau bewegen, warnte Leoni. Der Konzern arbeite an Maßnahmen, um die angestrebte Profitabilität des Bordnetz-Geschäfts zu gewährleisten. Details dazu und genauere Angaben zum abgelaufenen Quartal sowie zum Ausblick will Leoni bei der Vorlage des Zwischenberichts am 10. November nennen.

'HB': VW DRÄNGT AUF EINSPARUNGEN BEI ZULIEFERERN

Autozulieferer könnten laut einem Pressebericht durch den VW-Abgasskandal generell noch stärker unter Druck geraten. Wie das "Handelsblatt" am Dienstag unter Berufung auf Konzernkreise berichtete, will VW bei den Zulieferern rund drei Milliarden Euro einsparen. Ein großer deutscher Zulieferer bestätigte dem Blatt, dass der Wolfsburger Autokonzern deutlich mehr Effizienz einfordere./jha/enl/fbr


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