Ein O2-Geschäft in Berlin. O2 gehört zu Telefonica Deutschland.
Donnerstag, 28.07.2016 15:43 von | Aufrufe: 485

ROUNDUP: Telefonica ringt mit vielen Problemen - Aktie stürzt ab

Ein O2-Geschäft in Berlin. O2 gehört zu Telefonica Deutschland. © tupungato / iStock Editorial / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

MADRID (dpa-AFX) - Schwache Geschäfte in Deutschland, Großbritannien und der starke Euro haben den spanischen Telekomkonzern Telefonica im zweiten Quartal belastet. Der Umsatz sei um fast acht Prozent auf 12,7 Milliarden Euro gefallen, teilte der Telekom-Konkurrent am Donnerstag in Madrid mit. Bereinigt um Währungseffekte und Folgen von Zu- und Verkäufen habe der Erlös stagniert.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Oibda) fiel um sieben Prozent auf 3,92 Milliarden Euro. An der Börse kamen die Zahlen sehr schlecht an. Die Aktie verlor am Donnerstagnachmittag rund fünf Prozent und war damit der schwächste Wert im EuroStoxx 50. Seit Jahresbeginn hat das Papier rund 15 Prozent an Wert verloren und damit deutlich mehr als die Anteile der meisten Konkurrenten.

Die Spanier haben derzeit mit einer Reihe von Problemen wie dem starken Eurokurs zu kämpfen. Die europäische Währung hat sich im vergangenen Jahr vor allem im Vergleich zu vielen mittel- und südamerikanischen Währungen besser entwickelt, so dass die Erlöse in der Region dort deutlich zurückgegangen sind. So ging der Umsatz in Brasilien, dem nach Spanien zweitgrößten Einzelmarkt des Konzerns, um 10 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro zurück.

In den anderen Ländern der Region, wo Telefonica unter anderem stark in Argentinien und Mexiko vertreten ist, fiel der bilanzierte Erlös sogar um 15 Prozent auf knapp drei Milliarden Euro und das obwohl das Geschäft dort eigentlich zugelegt hat. Zudem muss der seit April amtierende Konzernchef Jose Maria Alvarez-Pallete sich etwas Neues für Großbritannien einfallen lassen, nachdem die EU-Wettbewerbshüter den Verkauf des dortigen Geschäfts an den Konkurrenten Hutchison untersagt hatten.

Die Einnahmen von 13 Milliarden Euro hätte Telefonica gut gebrauchen können, um etwas von dem immensen Schuldenberg von insgesamt fast 53 Milliarden Euro runterzukommen. Nach dem Brexit-Votum der britischen Bevölkerung hat Telefonica die Verkaufsbemühungen des Geschäfts auf der Insel auf Eis gelegt - zumindest so lange bis sich die Bedingungen wieder bessern. Dann steht der mögliche Verkauf der ganzen britischen Sparte oder Teilen davon auf dem Prüfstand.

Hierzulande konnte die Tochter Telefonica Deutschland den ersten Gewinn seit der Übernahme von E-Plus erzielen. Unter dem Strich verdiente der nach Sim-Karten größte deutsche Mobilfunker nach Angaben vom Mittwoch im zweiten Quartal 252 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor war noch ein Verlust von 68 Millionen angefallen. Den Gewinn verdankte das TecDax-Schwergewicht dem Verkauf von Funktürmen an eine Holding seines spanischen Mutterkonzerns Telefonica.

Die erhöhten Abschreibungen auf Sendestationen und den milliardenschweren Kaufpreis für E-Plus hätten sonst weiter für einen Verlust gesorgt. Zudem steht der Umsatz in Deutschland weiter unter Druck. Der harte Wettbewerb auf dem deutschen Markt - und hier vor allem im Niedrigpreissegment - lastet nach wie vor auf den Preisen. Der Umsatz aus Mobilfunkdienstleistungen sank im Jahresvergleich um 1,7 Prozent. Im Gesamtjahr rechnet Dirks nun nicht mehr damit, den Mobilfunkserviceumsatz stabil halten zu können./zb/she/he


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