Eine 2-Franken-Münze.
Donnerstag, 24.07.2014 14:04 von | Aufrufe: 562

ROUNDUP: Starker Franken frisst Gewinn bei Roche auf

Eine 2-Franken-Münze. pixabay.com

BASEL (dpa-AFX) - Der starke Schweizer Franken drückt weiter auf das Ergebnis des weltweit größten Krebsmedikamentherstellers Roche. Der Höhenflug der heimischen Währung zehrte die operativen Zuwächse und Fortschritte aber komplett auf: Umsatz und Gewinn gingen im ersten Halbjahr leicht zurück. Der Konzern rechnet auch in der zweiten Jahreshälfte mit Belastungen durch die Währungsumrechnungen. Allerdings sollten sich die dadurch entstehenden Verluste abschwächen. Roche-Chef Severin Schwan bestätigte zudem die Prognose für das laufende Jahr.

Am Aktienmarkt wurden die operative Entwicklung und die bestätigte Prognose positiv aufgenommen. Roche-Papiere legten um bis zu 1,91 Prozent auf 271,60 Franken zu und näherten sich damit dem Ende Februar erreichten Mehrjahreshoch von 274,80 Franken. Die Zahlen seien "solide", sagten Händler. Helvea-Expertin Odile Rundquist lobte die gute Entwicklung bei noch neuen Medikamenten wie Kadcyla und Perjeta. Zudem sei die Diagnostik-Sparte besser als erwartet gelaufen.

Währungsbereinigt sei der Erlös um fünf Prozent auf knapp 23 Milliarden Franken (18,9 Mrd Euro) gestiegen. Unter dem Strich verdiente Roche mit 5,64 Milliarden Franken vor den negativen Währungseffekten zwei Prozent mehr als vor einem Jahr. Inklusive der Verluste durch die Umrechnung der lokalen Währungen in den Schweizer Franken ging der Umsatz um ein Prozent zurück und der Gewinn sank um sieben Prozent. Im laufenden Jahr rechnet der Novartis-Rivale weiter mit einem bereinigten Umsatzplus im niedrigen bis einstelligen Bereich. Der operative Gewinn solle zudem stärker steigen.

Unternehmenschef Schwan bekräftigte die Absicht, sich bei dem derzeit schnell drehenden Übernahmekarussell in der Branche weiter stark auf den Preis eines möglichen Kaufkandidaten zu achten. Die Bewertungen vieler Unternehmen seien derzeit sehr hoch, sagte er. Roche setze weiter eher auf gezielte Zukäufe wie die Anfang Juli angekündigte Übernahme des auf eine experimentelle Behandlung von Brustkrebs spezialisierten Anbieters Seragon Pharmaceutical für 1,7 Milliarden Dollar. Im Juni hatten die Schweizer die Diagnostiksparte mit der Übernahme von Genia Technologies für 350 Millionen Dollar (Dollarkurs) gestärkt.

Damit hält sich Roche offenbar aus den ganz großen Übernahmen, die es derzeit in der Branche gibt, erst einmal raus. Der Schweizer Konzern, an dessen Verwaltungsratsspitze seit kurzem der frühere Lufthansa-Chef Christoph Franz sitzt, war vor zwei Jahren mit der 6,8 Milliarden Dollar teuren Offerte für das US-Unternehmen Illumina (Illumina Aktie) gescheitert und kauft seither nur im kleineren Stil zu. Ganz ohne Groß-Akquisitionen geht es aber auch bei Roche nicht. 2009 hatte der Konzern das Biotechnologieunternehmen Genentech für rund 47 Milliarden Dollar übernommen.

Die Branche sortiert sich derzeit wegen des Patentablaufs bei vielen wichtigen Medikamenten und der dadurch steigenden Generikakonkurrenz wieder einmal neu. So hatte zum Beispiel der Schweizer Rivale Novartis im April einen Konzernumbau angekündigt und verkaufte dabei einige Sparten für mehrere Milliarden. Andere wie der deutsche Chemie- und Pharmakonzern Bayer (Bayer Aktie) kaufen selbst zu. Die Leverkusener übernehmen vom US-Konzern Merck & Co (Merck & Co Aktie). die Sparte für rezeptfreie Medikamente für etwas mehr als zehn Milliarden Euro.

Es gehen aber nicht immer alle Übernahmewünsche in Erfüllung. So scheiterte der US-Konzern Pfizer mit dem Versuch, den britisch-schwedischen Konzern AstraZeneca zu übernehmen - und das obwohl die Amerikaner mehr als 100 Milliarden Dollar auf den Tisch gelegt hatten./zb/jha/fbr


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