GERSTUNGEN/KASSEL (dpa-AFX) - Im Streit um die Entsorgung von Salzabfällen im Untergrund haben sich der Kasseler Dünger- und Salzhersteller K+S
Eine genaue Summe nannte K+S nicht. Das Geld soll für Ausbau und Sanierung des Trinkwassernetzes der 6000-Einwohner-Gemeinde fließen. Gerstungen hatte stets kritisiert, die Versenkung von Salzabwässern im hessisch-thüringischen Kalirevier gefährde das Trinkwasser der Gemeinde. Für K+S ist dieser Weg der Entsorgung essenziell für die Produktion mit über 4000 Arbeitsplätzen. Der Konzern hat nun Rechtssicherheit, die Einigung gilt für 30 Jahre.
Es ist die zweite außergerichtliche Einigung in wenigen Wochen. Ende November hatte K+S bereits mit dem Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) einen Vergleich geschlossen. Danach will der Konzern weniger versenken als er darf. "Ich freue mich, dass wir nach dem Vergleich mit dem BUND nun auch mit der Gemeinde Gerstungen eine Vereinbarung geschlossen haben, von der die Umwelt und die Arbeitsplätze gleichermaßen profitieren," sagte K+S-Vorstand Lohr. Er gilt als treibende Kraft hinter den Verhandlungen, seit er im Mai die Konzernführung übernommen hat.
"Ich bin sehr zufrieden, dass wir einen gemeinsamen Weg gefunden haben", erklärte Gerstungens Bürgermeisterin Sylvia Hartung. Teil der Vereinbarung ist auch, dass die Gemeinde sich für ein Ende der Klagen gegen einen anderen Entsorgungsweg von K+S einsetzt: die Einleitung von Kalilauge in die Werra.
Dahinter steht unter anderem die Werra-Weser-Anrainer-Konferenz (WWA), ein Zusammenschluss von Verbänden und Kommunen an den Flüssen. "Die Vereinbarung mit Gerstungen verändert für uns nichts", sagte der
WWA-Vorsitzende Walter Hölzel aus dem nordhessischen Witzenhausen. Vor dem Verwaltungsgericht in Kassel seien insgesamt noch drei Klagen gegen die Einleitung von Abwässern anhängig. Gespräche mit K+S über eine außergerichtliche Einigung habe es zwar gegeben, aber keine Ergebnisse, sagt Hölzel: Der Wille zu einer Einigung sei bei K+S bisher nicht erkennbar gewesen./geh/DP/das
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