Finanzanalysten bei der Arbeit (Symbolbild).
Mittwoch, 23.09.2015 11:11 von | Aufrufe: 1863

ROUNDUP: Bank Santander will Kapital ohne neue Kapitalerhöhung stärken

Finanzanalysten bei der Arbeit (Symbolbild). © scyther5 / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

LONDON (dpa-AFX) - Die spanische Großbank Santander will ihre Kapitaldecke noch stärker aufpolstern als bislang angekündigt. Das Institut strebt nun für das Jahr 2018 eine harte Kernkapitalquote von mehr als elf Prozent an, wie es am Mittwoch bei einem Investorentag in London mitteilte. Damit hob die Bank zum dritten Mal in diesem Jahr das Ziel für ihre Notfallpuffer an. Santander reagiert so auf die anhaltende Kritik von Analysten an der vergleichsweise dünnen Kapitalausstattung.

Ende Juni hatte die Bank ihre Risikopositionen in der Bilanz mit 9,8 Prozent eigenem Geld abgesichert. Trotz einer 7,5 Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung im Januar ist das weiterhin der schwächste Wert unter den 24 größten börsennotierten Banken in Europa. Die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) kam zuletzt etwa auf 11,4 Prozent, die spanische Santander-Rivalin BBVA auf 10,4 Prozent.

Um die Quote auf mehr als elf Prozent zu steigern, muss Santander nach Berechnung der renommierten Analysten von JPMorgan rund 5,5 Milliarden Euro lockermachen. Die Bank kündigte nun an, die Quote aus eigener Kraft und ohne neue Kapitalerhöhungen zu verbessern. Dazu behält der Konzern einen größeren Teil seiner Gewinne ein und hat deshalb bereits die Dividende gekürzt.

Von der Börse bekommt Santander-Präsidentin Ana Botín deshalb ordentlich Gegenwind. Die Aktie hat in diesem Jahr bereits rund ein Drittel an Wert verloren und ist zweitschwächste Bank in Europa. Am Mittwochvormittag blieb der Kurs zunächst fast unverändert. Botín war vor einem Jahr für ihren gestorbenen Vater Emilio an die Spitze des Santander-Verwaltungsrats gerückt. Seitdem versucht sie die Bank zu modernisieren. Dafür tauschte sie bereits zahlreiche Top-Manager aus.

Ab 2018 will Santander 30 bis 40 Prozent des Gewinns an die Aktionäre ausschütten. Die Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital soll dann bei rund 13 Prozent liegen und das Verhältnis des Aufwands zu den Einnahmen unter 45 Prozent. Dazu sollen die Kosten um drei Milliarden Euro gesenkt werden. Zugleich will die Bank mehr in die Digitalisierung ihres Geschäfts investieren. Ertragspotenzial sieht Santander besonders bei den sogenannten loyalen Kunden, die sie stärker umsorgen will./enl/stw/fbr


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