FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Einigung auf ein neues Griechenland-Paket hat den Dax am Mittwoch auf den höchsten Stand seit Ende April gehievt. Zudem sorgte ein verbessertes Ifo-Geschäftsklima für gute Laune. Am Ende zog der deutsche Leitindex um 1,47 Prozent auf 10 205,21 Punkte an.
Bereits am Vortag hatte der Dax nach rund zwei Handelswochen erstmals wieder über der Marke von 10 000 Punkten geschlossen. Der zuletzt ungewöhnlich starke Richtungswechsel des Marktes nach oben sei ein positives Zeichen, kommentierte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin "Index-Radar".
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg um 0,55 Prozent auf 20 638,62 Zähler, und der Technologiewerte-Index TecDax gewann 0,62 Prozent auf 1684,22 Punkte.
ATHEN ERHÄLT MEHR ALS 10 MILLIARDEN EURO
Erleichterung herrschte darüber, dass sich die Eurogruppe auf ein Griechenland-Paket verständigt hatte. Nach einem monatelangem Tauziehen beschlossen die Europartner eine neue Auszahlung von 10,3 Milliarden Euro an das pleitebedrohte Land.
Hierzulande hat sich laut dem Ifo-Geschäftsklima-Index die Stimmung in deutschen Unternehmen deutlich sowie auf breiter Front aufgehellt und war auf den höchsten Stand des bisherigen Jahres gestiegen. Sowohl die Geschäftsaussichten für das kommende halbe Jahr als auch die Bewertung der aktuellen Lage verbesserten sich.
BANKAKTIEN ZIEHEN AN
Zu den Favoriten im Dax zählten die Papiere der Deutschen Bank. Im Einklang mit dem allgemein starken europäischen Bankensektor zogen die Anteilsscheine um rund dreieinhalb Prozent an. Dabei profitierten sie auch von einem positiven Kommentar der US-Bank JPMorgan. Grundsätzlich wertete ein Händler das steigende Zinsniveau in Erwartung weiterer Leitzinserhöhungen in den USA als positiv für die Branche.
Auf ihrem seit Anfang April nahezu ungebrochenen Erholungskurs hatten die vom Abgasskandal gebeutelten Volkswagen-Vorzüge (VW) zeitweise ein Jahreshoch bei 135,60 Euro erreicht. Zum Handelsschluss notierten die Papiere 0,67 Prozent im Plus bei 134,30 Euro.
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STADA AN DER MDAX-SPITZE
Zudem standen Bayer-Aktien nach der Ablehnung des Übernahmeangebots für den US-Saatguthersteller Monsanto weiter im Fokus. Die Papiere der Leverkusener hatten zunächst an ihre Erholungsbewegung vom Vortag angeknüpft, bevor die Gewinne nach und nach abbröckelten. Letztlich schlossen die Anteilsscheine unverändert. Im Handelsverlauf hatten Börsianern zufolge immer mehr Sorgen die Oberhand gewonnen, dass Bayer (Bayer Aktie) beim Kaufpreis deutlich nachbessern müsse. Tags zuvor hatten die Amerikaner das bisherige Angebot als zu niedrig zurückgewiesen.
An der MDax-Spitze schnellten die Papiere von Stada um knapp 9 Prozent nach oben. Händler verwiesen auf einen Medienbericht, wonach der Arzneimittelhersteller mit dem Investor CVC Capital über eine Übernahme verhandele.
GEWINNE AUCH IN PARIS, LONDON UND NEW YORK
Der EuroStoxx 50 zog um 1,71 Prozent auf 3061,60 Punkten an. Für den Pariser CAC-40-Index ging es um gut 1 Prozent aufwärts. In London legte der FTSE 100 etwas weniger deutlich zu. Der Dow Jones Industrial in New York stand zum Handelsschluss in Europa knapp 1 Prozent im Plus.
Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 0,07 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,05 Prozent auf 142,17 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,20 Prozent auf 163,87 Punkte zu. Der Euro fiel: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1146 (Dienstag: 1,1168) US-Dollar fest. Der Dollar (Dollarkurs) kostete damit 0,8972 (0,8954) Euro./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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