Flagge der Vereinten Nationen.
Dienstag, 06.10.2015 18:28 von | Aufrufe: 1596

ROUNDUP 2/IWF: Rohstoffpreise eines der Hauptrisiken für Weltwirtschaf

Flagge der Vereinten Nationen. pixabay.com

( Neu: Äußerungen zu Griechenland, alternativer Einstieg)

WASHINGTON/LIMA (dpa-AFX) - Die drastisch gesunkenen Rohstoffpreise stellen nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds eines der größten Risiken für die Weltwirtschaft dar. Zwar profitieren Länder wie Deutschland von dem Preisrutsch, doch global gibt es zahlreiche Verlierer. Bei der Vorlage seines Weltwirtschafts-Ausblicks am Dienstag im peruanischen Lima senkte der IWF vor allem deshalb seine Prognose vom Juli nochmals um 0,2 Prozentpunkte für das laufende und das nächste Jahr.

Die Wirtschaft werde weltweit 2015 nur um 3,1 Prozent, im Folgejahr um 3,5 Prozent wachsen, erklärte der neue IWF-Chefvolkswirt Maurice Obstfeld. "Wenn man die Risiken abwägt, zeigt die Tendenz noch immer eher nach unten", heißt es in dem Bericht. Vom 9. bis 11. Oktober steht die gemeinsame Jahrestagung von IWF und Weltbank in Perus Hauptstadt Lima an.

ÖLEXPORTEURE LEIDEN

"Kurzfristig wird das weltweite Wachstum nach unserer Projektion moderat und unausgewogen ausfallen", sagte der erst seit wenigen Wochen amtierende Chefvolkswirt. Die Volkswirtschaften müssten sich besser auf die wegbrechenden Rohstoffpreise einstellen. Kurzfristig helfe der günstige Ölpreis vielen Ländern, Energieexporteure wie Kanada oder Norwegen litten jedoch darunter.

Vor allem mache der niedrige Ölpreis Ländern wie Venezuela, Irak oder Nigeria zu schaffen. Die Gruppe der Schwellenländer wachse nur noch um vier Prozent, nach 4,6 Prozent im Vorjahr. Diese Länder - normalerweise für den Löwenanteil des weltweiten Wachstums und für mehr als die Hälfte der weltweiten Wirtschaftsleistung verantwortlich - sind hauptsächlich ausschlaggebend für den eingetrübteren Ausblick.

NUR ETWAS SCHWÄCHERES WACHSTUM IN DEUTSCHLAND

Für Deutschland sieht der IWF mit 1,5 Prozent im laufenden und 1,6 Prozent im nächsten Jahr nur ein leicht schwächeres Wachstum als bisher prognostiziert. Etwas günstiger sieht es in den USA und Großbritannien aus, wo der IWF bald ein Anziehen der Zinsschraube erwartet. Allerdings deuten hier schwache Produktivitätswerte auf ausgebliebene Investitionen hin, was auf längere Sicht erneute Risiken für das Wirtschaftswachstum bedeutet.

In der seit längerer Zeit schwächelnden Eurozone stehen die Zeichen wieder auf Wachstum, wenngleich dies zunächst nur äußerst moderat ausfällt. Der günstige Ölpreis, die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und die Abwertung des Euro gegenüber anderen Währungen wie dem Dollar (Dollarkurs) begünstigten die Entwicklung. Für das laufende Jahr sagt der IWF ein Wachstum von 1,5 Prozent, für 2016 von 1,6 Prozent voraus, im Gleichschritt mit Deutschland. Besonders Sorgenkinder wie Italien, Spanien und auch Frankreich scheinen langsam wieder Fuß zu fassen.


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GRIECHISCHE WIRTSCHAFT SCHRUMPFT WEITER

Die griechische Wirtschaft werde dagegen weiter schrumpfen. Der IWF sieht jedoch keine Ansteckungsgefahren mehr für den Rest Europas. "Die Eurozone hat ein Sicherheitsnetz", sagte Thomas Helbling, Leiter der IWF-Forschungsabteilung. "Die Ansteckungsgefahr hat sich in der Vergangenheit als sehr begrenzt herausgestellt, wenn nicht als nicht vorhanden", betonte er.

In China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, sieht der IWF für dieses Jahr unverändert ein Wachstum von 6,8 Prozent sowie 6,3 Prozent im nächsten Jahr. Stärkerer privater Konsum und eine Konzentration auf Dienstleistungen könnten dort strukturelle Probleme mittelfristig zum Teil auffangen./dm/DP/jha

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