BASF-Standort in Kalifornien
Donnerstag, 25.10.2012 12:37 von | Aufrufe: 776

ROUNDUP 2: BASF bleibt mit Öl und Gas auf Rekordkurs - Besser als die Konkurrenz

BASF-Standort in Kalifornien ©iStock

(Neu: Aussagen aus Telefonkonferenz, Analysten-Stimmen und Aktienkurs)

LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - Der weltgrößte Chemiekonzern BASF (BASF Aktie) stemmt sich gegen den Branchentrend: Das florierende Geschäft mit Öl (Rohöl) und Gas hält den Konzern auf Rekordkurs. Während die Gewinne bei den großen US-Konkurrenten eingebrochen sind, bestätigte der Ludwigshafener Konzern am Donnerstag seine Prognose für Spitzenwerte bei Umsatz und Betriebsergebnis vor Sondereffekten. Konzernchef Kurt Bock setzt dabei vor allem auf die Erdölproduktion in Libyen und das Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln. Ein geringeres Ergebnis erwartet er aber im klassischen Geschäft mit Chemikalien.

Unter dem Strich verdiente der Konzern im dritten Quartal deutlich weniger als noch vor einem Jahr. Grund waren laut BASF höhere Steuern nach dem Wiederanfahren der Ölförderung in Libyen. Der Gewinn sank laut BASF um ein Fünftel auf 946 Millionen Euro - und fiel damit dennoch deutlich besser aus als etwa bei Dow Chemical und Dupont. Beide US-Chemiekonzerne hatten nach einem Gewinneinbruch im Quartal einen massiven Stellenabbau angekündigt.

ERWARTUNGEN ÜBERTROFFEN

Die Zahlen kamen am Markt gut an: BASF-Aktien legten bis zum Mittag um gut zwei Prozent auf 63,95 Euro zu. Analyst Lutz Grüten von der Commerzbank (Commerzbank Aktie) sah seine Erwartungen mit dem operativen Ergebnis zwar nur bestätigt. Den Durchschnitt der Markterwartungen habe BASF aber um sechs Prozent abgehängt. Auch Peter Spengler von der DZ Bank hatte dem Konzern zwar noch mehr zugetraut, zeigte sich aber zufrieden. Der Ausblick sei bestätigt worden, höre sich aber mit Blick auf das Chemiegeschäft vorsichtiger an.

"Hinter uns liegt ein weiteres Quartal, in dem sich die weltwirtschaftlichen Aussichten nicht verbessert haben", sagte Bock. Der Dax-Konzern rechnet nicht mehr mit einer Belebung der Nachfrage in diesem Jahr. Durch die weiter andauernde Schuldenkrise im Euroraum sowie einer geringeren Nachfrage in Asien könne das Wirtschaftswachstum weiterhin beeinträchtigt werden, sagte Bock. "Auch China hängt von der Weltkonjunktur ab."

SPARKURS BLEIBT

Steigende Rohstoffkosten könnten sich darüber hinaus negativ auf die Margen auswirken. Deshalb setzt das Unternehmen auch in Zukunft auf seinen Sparkurs, mit dem bis Ende 2015 jährlich rund eine Milliarde Euro eingespart werden sollen. Konkrete Vorhersagen zum vierten Quartal wollte Bock allerdings nicht machen. "Wir können nur für zwei Monate planen."

Die US-Konkurrenten Dow Chemical und DuPont kämpfen vor allem mit der Abschwächung des Geschäfts in Asien und Europa. Auch Bock berichtete, dass das Wachstum in China zuletzt weiter zurückgegangen sei und er nicht mit einer Belebung rechne. "Aus unserer Sicht haben wir aber keine Marktanteile in China verloren", fügte er hinzu.


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Zum Ausgleich des schwächeren Chemiegeschäfts auch in Europa setze die BASF unter anderem auf den Ausbau der Öl- und Gasproduktion in Norwegen. Dort will der Konzern 1,35 Milliarden US-Dollar investieren. Weitere Details wollte Bock zu dem erst am Montag angekündigten Projekt nicht nennen.

UMSATZPLUS DANK ÖLGESCHÄFT

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern (EBIT) und Sondereffekten stieg im Zeitraum Juli bis September um 5,4 Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Euro. Rückgänge verzeichneten die Ludwigshafener wie bereits im ersten Halbjahr vor allem im Geschäft mit Chemieprodukten, aber auch in den Sparten Kunststoffe sowie Performance Products. Mehr verdienen konnte BASF hingegen mit Öl- und Gas sowie mit Pflanzenschutzmittel.

Der Umsatz kletterte im dritten Quartal um acht Prozent auf 19 Milliarden Euro. BASF profitierte dabei vor allem von seinem Öl- und Gasgeschäft. Erst Mitte Oktober 2011 konnte das Unternehmen die Produktion in der libyschen Wüste wieder anfahren, nachdem die BASF-Tochter Wintershall wegen des Aufstands gegen Ex-Machthaber Muammar al-Gaddafi im Februar 2011 aus Sicherheitsgründen die Förderung heruntergefahren hatte. Ende September 2012 beschäftigte BASF 113.452 Mitarbeiter, fast 1.750 mehr als ein Jahr zuvor./mne/isa/jha/fbr

--- Von Michaela Nehren-Essing, dpa-AFX und Isabell Scheuplein, dpa ---

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