Plus 13 Prozent: Trendwende bei der Deutschen Bank?

Der Rekordverlust von 6,8 Milliarden Euro für das Jahr 2015 und weitere drohende Belastungen aus Rechtsstreitigkeiten setzten die Aktie der Deutschen Bank in den letzten Wochen unter Druck. Nun endlich ein Hoffnungsschimmer für Anleger: Ein Anleiherückkauf von rund 50 Milliarden Euro wird laut "Financial Times" ins Auge gefasst. Dabei werde sich das Finanzinstitut vornehmlich auf erstrangige Titel, sogenannte Senior Bonds, konzentrieren. Von Seiten des Geldhauses wurde die Pressemitteilung jedoch noch nicht bestätigt.

Der Finanzmarkt reagierte dennoch positiv auf die Meldung. Die Aktie kletterte im Laufe des Vormittags in den zweistelligen Bereich und notierte kurzzeitig sogar 16 Prozent über dem Vortageswert. Ein Kurssprung, der die Aktie am heutigen Tag an die Dax-Spitze katapultierte und viele Anleger aufatmen lassen dürfte.

Mit dem Rückkauf würde die Deutsche Bank zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Zum einen lassen sich Kapitalgewinne erzielen, wenn die Anleihen bei Rückkauf unter ihrem Nominalwert notieren. Zum anderen würde der Schritt zur Entlastung der Bilanz beitragen, sofern der Rückkauf durch Eigenmittel finanziert wird.

Ob der Kurssprung der Deutschen Bank nur ein Tropfen auf den heißen Stein war oder tatsächlich den Beginn einer Trendwende einläutet, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Die Aussage des Vorstandsvorsitzenden John Cryan, das Geldhaus sei in Hinblick auf seine Kapitalstärke und Risikoposition „absolut grundsolide“, hatte am Dienstag nicht zu einer Stützung des Kurses beitragen können.