BERLIN (dpa-AFX) - Vor der EU-Entscheidung über die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat bleiben die Fronten innerhalb der Bundesregierung verhärtet. In der Auseinandersetzung über eine mögliche Krebsgefahr durch das Mittel bekräftigte Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) seine Vorwürfe gegenüber Umweltministerin Barbara Hendricks und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (beide SPD). Für die "Rolle rückwärts" der Kollegen bei der Zulassungsverlängerung habe er kein Verständnis, sagte Schmidt der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag). Die SPD-Minister wollen einer Verlängerung der Zulassung für Glyphosat in der EU nicht zustimmen - damit müsste sich Deutschland in Brüssel der Stimme enthalten.
Glyphosat ist das weltweit am häufigsten eingesetzte Herbizid und steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Eine jüngste Studie zweier UN-Organisationen sieht dafür keine Belege. Die EU-Zulassung für den Wirkstoff endet am 30. Juni. Der EU-Ausschuss für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit will voraussichtlich am Donnerstag entscheiden, ob die Zulassung verlängert werden soll oder nicht. In dem Ausschuss sitzen Vertreter der 28 Mitgliedstaaten./sv/DP/zb
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