Die Flagge der Europäischen Union.
Mittwoch, 18.07.2012 15:12 von | Aufrufe: 1109

GESAMT-ROUNDUP: Europas Konjunktur drückt auf Telekombranche

Die Flagge der Europäischen Union. pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Konjunkturflaute in Europa frisst sich mehr und mehr in die Bilanzen der Unternehmen aus der Telekomindustrie. Reihenweise meldeten Netzwerkausrüster in den vergangenen Tagen schwache Geschäftszahlen und trübe Aussichten für die kommenden Monate. Die Netzbetreiber halten sich mit Investitionen insbesondere in Europa derzeit zurück. Die hohe Arbeitslosigkeit in der Eurozone lastet auf den Konsumausgaben der Verbraucher, so dass die Telefonanbieter hohe Investitionen in neue Technik scheuen. Aber auch in China läuft das Geschäft nicht mehr wie zuvor.

Europas größter Netzwerkausrüster Ericsson enttäuschte am Mittwoch die Aktionäre mit einem Gewinneinbruch. Fast zwei Drittel standen bei den Schweden im zweiten Quartal weniger unter dem Strich als vor einem Jahr. Weil die Investitionen in neue Ausrüstungen fehlen, muss der Konzern derzeit auf weniger profitable Geschäftsfelder ausweichen. Der Umsatz blieb insgesamt stabil, aber die Margen der Schweden stehen nach Einschätzung von Börsianern auch weiter unter Druck.

TRÜBE AUSSICHTEN

Beim französischen Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent waren es neben dem traditionell harten Konkurrenzkampf in der Branche die trüben Aussichten, die das Geschäft belasteten. Die Franzosen, die seit der Verschmelzung der beiden Konzernteile 2006 im vergangenen Jahr zum ersten Mal einen Gewinn erzielt hatten, kassierten daraufhin ihre Jahresprognose. Auch im zweiten Quartal dürfte demnach trotz Kostensenkungen ein operativer Verlust von 40 Millionen Euro anfallen, erklärte Alcatel. Die Aktien des im Cac 40 notierten Konzerns brachen nach der Mitteilung am Dienstag um 20 Prozent ein.

Mit Nokia Siemens (Siemens Aktie) Networks (NSN) ist neben Alcatel ein weiterer europäischer Anbieter chronisch defizitär. Netzwerkausrüster klagten bislang vornehmlich über die Billigkonkurrenz aus China, die ihre Geschäfte mit hartem Wettbewerb unter Druck setzten. Mit ZTE hat das trübe Klima nun jedoch auch einen Anbieter aus China erreicht. Der zweitgrößte chinesische Hersteller von Telekomausrüstung kappte seine Gewinnprognose und erwartet für das erste Halbjahr nun rund achtzig Prozent weniger Gewinn. Grund seien unter anderem die geringen Investitionen und verzögerte Projekte bei der Netzwerkausrüstung, hieß es Ende vergangener Woche. Auch Ericsson klagte über schwächere Geschäfte in China.

AUCH NETZBETREIBER LEIDEN

Die Netzbetreiber könnten sich als Kunden über den harten Wettbewerb bei den Ausrüstern eigentlich freuen - doch Europas Konjunktur macht auch ihnen zusehends das Leben schwer. An diesem Mittwoch legte der größte schwedische Mobilfunkanbieter TeliaSonera seine Zahlen für das zweite Quartal vor und musste seine Prognose für das Gesamtjahr ebenfalls zurücknehmen. Bei der Gewinnspanne und beim Umsatz erwarten die Schweden wegen geringerer Mobilfunkumsätze weniger als zuvor.

Die Schwergewichte der Netzanbieter wie die Deutsche Telekom (Deutsche Telekom Aktie), Telefonica, France Telecom und KPN kommen erst noch mit ihren Zahlen. Das ohnehin trübe Bild in den europäischen Heimatmärkten dürfte sich für sie nach Einschätzung von Experten zumindest nicht zum positiven gewendet haben./men/enl/she


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