Die EZB hat den griechischen Plänen, das Spardiktat der EU schnell abzuschütteln, eine Absage erteilt. Das schwächt Hellas-Papiere, aber auch Bonds anderer kriselnder Staaten. Die Anleger fliehen in deutsche Papiere.
Die Verschärfung der Finanzierungsbedingungen für griechische Banken durch die EZB hat am Donnerstag die Anleger in Bundesanleihen getrieben. Im Gegenzug gerieten nicht nur die griechischen, sondern auch die spanischen und italienischen Staatsanleihen unter Druck. Die Entscheidung der EZB so kurz nach dem Treffen von Finanzminister Yanis Varoufakis mit EZB-Chef Mario Draghi am Mittwoch habe eine starke Signalwirkung, erklärte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. „So, wie Griechenlands Regierung es vorhat, läuft es mit der EZB nicht.“ Dies veranlasste Händlern zufolge viele Anleger auf Nummer sicher zu gehen und ihre Bestände an südeuropäischen Staatspapieren zugunsten der Bundesanleihen etwas zu begrenzen.
Die zehnjährige Bundesanleihe kletterte um bis zu 36 Ticks auf 101,66 Punkte, was im Gegenzug die Rendite auf 0,331 Prozent von 0,368 Prozent am Vorabend drückte. Damit näherte sich die Verzinsung wieder ihrem im Januar erreichten Rekordtief von knapp unter 0,3 Prozent an. Auch Bundespapiere mit kürzeren Laufzeiten warfen durchweg weniger ab, wobei die zwei und fünfjährigen Anleihen bereits im negativen Bereich liegen. Zeitweise rentierte die zweijährige Bundesanleihe schon unter dem Einlagezins der EZB von minus 0,20 Prozent.
Zugleich zogen die Renditen der spanischen und italienischen Pendants an: Spanische zehnjährige Anleihen rentieren derzeit bei 1,47 Prozent, italienische bei 1,58 Prozent. Damit liegen sie freilich weit unter der Verzinsung der griechischen Anleihen, die am Donnerstag auf 11,09 von 10,02 Prozent kletterte.
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