Die britische Brexit-Debatte ist voller Mythen, Halbwahrheiten und Lügen. Eine journalistische Organisation hat sich zur Aufgabe gemacht, die Wahrheit aufzuspüren. Ein Porträt der Faktenjäger.
In einem kleinen Büro in der Londoner City führt der ehemalige Financial Times-Journalist Hugo Dixon sein Team durch die Morgenkonferenz. Sechs junge Menschen sitzen vor Laptops auf denen „I’m In“-Sticker kleben. Eine Mitarbeiterin beschreibt, was britische Medien kurz vor dem EU-Referendum titeln, welche Nachrichten und Kommentare die Abstimmung begleiten.
Die eurokritische Tageszeitung „The Telegraph“ etwa schreibt in einem Leitartikel, die EU-Befürworter versetzten die Nation in Angst, um sie für ihre Sache zu gewinnen. Ein Vorwurf, den die Brexitfreunde Premier David Cameron und seinem Remain-Lager besonders gern und häufig machen. Die Morgenrunde beschließt zu überprüfen, ob der Vorwurf einer genauen Prüfung standhält. Noch am selben Tag veröffentlicht Infacts, so nennt sich das journalistische Projekt von Gründer Hugo Dixon, dazu einen Artikel.
Er vergleicht die sieben wichtigsten „Angst-Argumente“ beider Lager, das Ergebnis: Während „Remain“ bisweilen übertreibe, deren Aussagen aber der Wahrheit entsprächen, bestehe keine einzige der Angst-Thesen von „Leave“ den Wahrheitscheck. Fakten aus einer Kakophonie von Mythen, Gerüchten, Halbwahrheiten und Lügen herauszufiltern, diesem Ziel hat sich Infacts verschrieben.
In Online-Artikeln, Blogeinträgen und Videos testen sie die Behauptungen einer hoch emotionalen Debatte auf ihre Substanz. Dabei verfolgen die Infacts-Journalisten eine klare Haltung: „Wir wollen in der EU-bleiben, aber auf Basis von Fakten“, sagt Dixon, der auch schon die heutige Reuters-Marke „Breaking Views“ gegründet hat. „Wir wollen die Debatte von Verdrehungen befreien“. Obwohl sich Infacts vor allem auf das Leave-Lager konzentriert, kritisieren sie auch die EU-Befürworter, wenn die von der Wahrheit abweichen. Wem die Journalisten Fehler nachweisen können, den stoßen sie in den „Sin-Bin“, den Sünden-Eimer.
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