Die Euro-Weichmacher

Dienstag, 22.07.2014 16:00 von Handelsblatt - Aufrufe: 359

Erst stand der Euro vor dem Aus, jetzt ist er plötzlich zu stark. Die französische Regierung und Exporteure sehen den hohen Wechselkurs als Ärgernis. Sie fordern: Die EZB soll einschreiten. Ein gefährliches Spiel.

Es waren ungewöhnliche Töne für einen deutschen Finanzminister. „Der Euro ist eine stabile Währung. Zu stabil, überschätzt an den Finanzmärkten“, sagte Wolfgang Schäuble in der vergangenen Woche in Paris. So offen hat er noch nie gesagt, dass er den Euro für überbewertet hält. Ein Stück weit kam er damit seinen französischen Gastgebern entgegen, fügte aber schnell hinzu, eine gezielte Abwertung sei kein geeignetes Mittel, um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Genau darauf drängen viele französische Politiker. Im Vergleich zu seinem Tiefpunkt 2012 hat der Euro gegenüber dem US-Dollar über zehn Prozent aufgewertet – von 1,20 auf 1,35 US-Dollar. „Wenn der Euro so stark bleibt, muss die Europäische Zentralbank weitergehen als bisher und staatliche Schuldtitel kaufen“, sagt der französische Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg. Ein offener Aufruf, den Euro zu schwächen. Unternehmer wie Airbus-Chef Fabrice Brégier pflichten ihm bei, der jüngst im Handelsblatt-Interview eine Abwertung des Euros um mindestens zehn Prozent forderte. Er könne „das Gerede nicht mehr hören“, dass das unmöglich sei.Für Airbus ist die Rechnung simpel. Flugzeuge werden am Weltmarkt in Dollar (Dollarkurs) abgerechnet. Die Produktionsstandorte des Flugzeugbauers liegen aber im Euro-Raum. Wenn nun der Wechselkurs des Euro gegenüber dem Dollar um zehn Prozent steigt, verteuert das die Flugzeuge im selben Umfang. Entweder gibt Airbus die Kosten an die Kunden weiter und riskiert einen geringeren Absatz oder das Unternehmen macht weniger Gewinn.

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